
In Bisingen, Baden-Württemberg, kam es am Sonntagnachmittag nach einem Fastnachtsumzug zu einem erschreckenden Vorfall. Ein Autofahrer soll einen Straßenarbeiter absichtlich angefahren haben. Der 39-jährige Straßenarbeiter hatte zuvor die Straße für Aufräumarbeiten sperren wollen. Doch der 58-jährige Autofahrer ignorierte nicht nur diese Maßnahme, sondern fuhr auch auf den Arbeiter zu, der ihn mit einer Wendeaufforderung zum Stoppen bewegen wollte. Der Straßenarbeiter wurde verletzt, benötigte jedoch keinen Krankenwagen. Nachdem er den Unfallort verlassen hatte, konnte der Autofahrer später von der Polizei ermittelt werden. Sein Führerschein wurde beschlagnahmt, und die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen, um die genauen Umstände des Vorfalls zu klären, wie ZVW berichtet.
Dieser Vorfall macht deutlich, dass Sicherheit an Fastnacht hoch im Kurs steht, dennoch ist sie oft nicht gewährleistet. In der Vergangenheit war Fastnacht 2023 von mehreren schweren Unfällen mit Karnevalswagen überschattet. Dabei starben zwei Männer, und zahlreiche Menschen erlitten Verletzungen. Ein tragischer Unfall ereignete sich am Montag, als ein 38-jähriger Mann bei Hönningen auf einem Motivwagen stürzte und später im Krankenhaus verstarb. Ein weiterer tödlicher Vorfall ereignete sich am Samstag in St. Goarshausen, wo ein 20-Jähriger unter einen Karnevalswagen geriet. Die Polizei ermittelt weiterhin zu den Ursachen dieser Unfälle und hat ein Verfahren gegen den Fahrer eines der Wagen wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet, wie Zeit berichtet.
Regelungen für Fastnachtsumzüge
Angesichts der jüngsten Vorfälle hat die Oberste Straßenverkehrsbehörde nun neue Regelungen für Fastnachtsumzüge eingeführt. Diese betreffen die „Merkblätter über Ausrüstung und den Betrieb von Fahrzeugen und Fahrzeugkombinationen für den Einsatz von Brauchtumsveranstaltungen“. Demnach müssen alle Motivwagen von einem Sachverständigen abgenommen werden, insbesondere bei wesentlichen Veränderungen oder alle zwei Jahre. Die hohen Kosten für diese Abnahmen und die Schwierigkeiten, kurzfristige Termine bei Gutachtern zu bekommen, sorgen für Verärgerung unter Wagenbauern. Hmm, Alexander Boos, Vorsitzender des Freundeskreises Merziger Kinderumzug, äußerte Bedenken bezüglich der Auswirkungen auf das Brauchtum im ländlichen Raum. Es ist zu befürchten, dass die traditionellen Umzüge kaum mehr als Fußgruppen umfassen werden, wie Blaulichtreport Saarland berichtet.
Die Veranstalter denken nun darüber nach, auf Motivwagen zu verzichten und stattdessen nurnoch Fußgruppen zu zulassen. Die Sicherheitsüberprüfungen für die umgebauten und neu gestalteten Karnevalswagen sind nun strenger geregelt, wobei die Fahrzeuge nur auf der Veranstaltungsfläche fahren dürfen. Die Anreise muss separat organisiert werden, da das Unfallsrisiko auf den Straßen nicht zu unterschätzen ist. In der Hoffnung, zukünftige Tragödien bei Fastnachtsumzügen zu vermeiden, sind diese Maßnahmen erforderlich.