
Oberbürgermeister Markus Zwick hat die Pläne für die Landesgartenschau 2032 in Pirmasens vorgestellt und beschreibt deren Konzept als „bodenständig“. Diese Wortwahl soll vor allem Bedenken hinsichtlich finanzieller Risiken zerstreuen. Der Eintrittspreis für die Veranstaltung ist auf 17 Euro festgelegt. Der gesamte Stadtrat unterstützt das Projekt, welches als eine Möglichkeit gilt, die Stadt voranzubringen und die Attraktivität zu steigern. Trotz der allgemeinen Zustimmung gibt es jedoch auch kritische Stimmen.
Kritiker äußern Bedenken, dass der Begriff „bodenständig“ potenzielle Besucher nicht ansprechen könnte. Sie fürchten, dass die Veranstaltung nicht attraktiv genug ist, um Touristen in größerer Zahl anzulocken. Diese Skepsis zeigt, dass beim Vermarktungskonzept möglicherweise eine Überarbeitung notwendig ist, sollten die Stadt und die Region den Zuschlag für die Landesgartenschau erhalten.
Hintergrund der Landesgartenschau
Die erste deutsche Landesgartenschau fand von 1970 bis 1971 in Grefrath, Nordrhein-Westfalen, statt. Diese Veranstaltung ist Teil einer langen Tradition von Gartenausstellungen, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Ziel der Landesgartenschauen ist die Verbesserung der Lebensqualität sowie des ökologischen Klimas in städtischen Gebieten. Die Landesgartenschauen haben sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt. Besonders in Baden-Württemberg und Bayern finden diese Veranstaltungen seit den 1980er Jahren regelmäßig statt.
Die Landesgartenschauen unterstützen nicht nur stadtpolitische, sondern auch regionale Entwicklungsziele, oft in benachteiligten Gebieten. Die finanziellen Investitionen sollen langfristig die Attraktivität der Orte erhöhen und das Stadtmarketing fördern. Es bleibt jedoch ein gewisses finanzielles Risiko für die Kommunen, die in der Vergangenheit oft mit unterschiedlichen Ergebnissen aus diesen Veranstaltungen hervorgingen.
Regionale Entwicklungen und Förderungen
Im Zeitraum von 1980 bis 2000 fanden in Baden-Württemberg jährlich große Landesgartenschauen statt. Seit 2001 gibt es einen Wechsel zwischen großen und kleinen Gartenschauen. Zuschüsse des Landes können maximal 2 Millionen Euro für kleine und 5 Millionen Euro für große Veranstaltungen betragen. Bis 2010 wurden fast 80 Millionen Euro an Landeszuschüssen gewährt, was zu Investitionen von etwa 153 Millionen Euro führte. Rund 625 Hektar Grünanlagen wurden in dieser Zeit geschaffen und neu gestaltet.
Die Fachkommission bewertet die Bewerbungen und Konzepte, bevor der Ministerrat in seinen Kabinettssitzungen die Gartenschauen vergibt. Ein eindrucksvolles Beispiel für die Reichweite und den Erfolg von Landesgartenschauen ist die Veranstaltung von 2014 in Schwäbisch Gmünd, die mit 2 Millionen Besuchern einen neuen Rekord aufstellte.
Mit diesen umfassenden Plänen und Traditionen im Hinterkopf bleibt abzuwarten, wie Pirmasens seine herschenden Bedenken überwinden kann, um die Landesgartenschau 2032 zu einem erfolgreichen Ereignis zu gestalten. Die Stadt hat die Chance, durch die Veranstaltung ihre Identität und Attraktivität weiterzuentwickeln. Auf der anderen Seite könnten die reellen Herausforderungen und Bedenken der Bürger in diesem Prozess eine entscheidende Rolle spielen.