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Petition in Wildberg: Bürger fordern Faire Wasserpreise gegen Höchstsätze!

Caroline Schulz aus Wildberg startet eine Petition gegen überteuerte Wasserpreise. Mit 1.800 Unterschriften fordert sie faire Gebühren und mehr Transparenz. Die Zukunft der Wasserversorgung steht auf dem Spiel.

In Wildberg regt sich Widerstand gegen die hohen Wasserkosten, die viele Bürger überfordern. Caroline Schulz hat eine Petition mit dem Titel „Faire Wassergebühren in Wildberg“ gestartet, die inzwischen etwa 1.800 Unterschriften gesammelt hat. Die Initiative zielt darauf ab, die exorbitanten Wasser- und Abwassergebühren zu senken und fordert eine vollständige Offenlegung der Kostenstruktur sowie Bürgerbeteiligung bei zukünftigen Gebührenmodellen. Der aktuelle Preis für Trinkwasser in Wildberg liegt bei 4,55 Euro pro Kubikmeter, was etwa 60% über dem Durchschnitt in Baden-Württemberg liegt. Für die Jahre 2023 und 2024 musste Schulz Nachzahlungen von 2.400 Euro und 1.200 Euro leisten, was die finanzielle Belastung für viele Haushalte in der Gemeinde verdeutlicht, insbesondere für Familien und Senioren, die ohnehin von steigenden Lebenshaltungskosten betroffen sind.

Die hohen Wasserpreise sind nicht nur ein lokales, sondern ein landesweites Problem. Über 17 Gemeinden in Baden-Württemberg haben noch höhere Preise, wobei der teuerste in Mahlstetten bei 5,69 Euro pro Kubikmeter liegt. Der Vergleich zeigt, dass die Gebühren in Wildberg erheblich über den Durchschnittsniveaus in der Region liegen.

Forderungen der Bürger

Die Bürger von Wildberg sind verärgert über die intransparenten Gebührenstrukturen. Sie fordern nicht nur eine Senkung der Trinkwasserkosten, sondern auch der Abwassergebühren, die aktuell bei 3,99 Euro pro Kubikmeter liegen. Zum Vergleich: Der Landesdurchschnitt für Abwasser beträgt nur 2,24 Euro pro Kubikmeter. Die Petition richtet sich direkt an die Stadt Wildberg, die kritisiert wird, keine klaren Erklärungen zu den hohen Gebühren zu liefern und kaum Transparenz hinsichtlich der Verwendung zusätzlicher Einnahmen zu bieten.

Bürger wie Schulz haben ihren Wasserverbrauch bereits reduziert, etwa durch den Verzicht auf Baden oder einen Pool. Diese Maßnahmen sind notwendig geworden, um die Kosten zu senken, die zunehmend als Belastung empfunden werden. Die hohe Gebührenpolitik verstärkt das Gefühl sozialer Ungleichheit und stellt viele Haushalte vor die Herausforderung, grundlegende Bedürfnisse zu erfüllen.

Staatliche Reaktionen und Entwicklungen

Der Bürgermeister von Wildberg, Ulrich Bünger, sieht die aktuellen Wasserpreise als gerechtfertigt an, insbesondere aufgrund der Infrastrukturkosten, die in der Flächengemeinde anfallen. Wildberg investiert zudem in ein neues Wasserwerk und Leitungen, was als weiterer Kostenfaktor zu den hohen Gebühren führt. Etwa 7 Millionen Euro werden für dieses Projekt veranschlagt, wovon 3,1 Millionen Euro vom Land Baden-Württemberg bereitgestellt werden.

Eine aktuelle Übersicht vom Umweltministerium zeigt, dass die Trinkwasserpreise der privatrechtlichen Wasserversorger in Baden-Württemberg seit 2021 im Schnitt um 8,89 Prozent gestiegen sind. Die Behörde agiert als Landeskartellbehörde für Energie und Wasser und wird künftig die Preisgestaltung auf Plausibilität überprüfen. Diese Entwicklungen werden auch im Rahmen des Verfahrens beachtet, das die Petition angestoßen hat und im baden-württembergischen Landtag behandelt wird.

Die Wasserpreise in Baden-Württemberg steigen kontinuierlich, was die drängenden Fragen der Bürger nach fairen und transparenten Gebührenmodellen umso bedeutender macht. Informationen über die teuersten und günstigsten Wasserversorger in der Region zeigen deutliche Unterschiede und verstärken die Diskussion über die Notwendigkeit einer Reform der Gebührenstrukturen.

Gemeinde Trinkwasserpreis (€/m³)
Ebersbach-Musbach 0,64
Mahlstetten 5,69
Wildberg 4,55

Die Zukunft der Wasserpreise in Wildberg und Baden-Württemberg bleibt ungewiss, doch die Stimmen der Bürger und ihr Engagement für mehr Transparenz und Gerechtigkeit werden sicherlich weiter an Gewicht gewinnen.

Weitere Informationen zur Thematik können auf SWR, Open Petition und dem Umweltministerium nachgelesen werden: SWR, Open Petition, Umweltministerium.

Referenz 1
www.swr.de
Referenz 2
www.openpetition.de
Referenz 3
um.baden-wuerttemberg.de
Quellen gesamt
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