
Eine aktuelle Untersuchung im Rahmen einer Masterarbeit an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd zeigt überraschend hohe Engagementraten unter Studierenden. Laut den Ergebnissen engagieren sich 45 Prozent der befragten Masterstudierenden freiwillig in verschiedenen Bereichen, darunter Sportvereine, Kirchengemeinden und soziale Einrichtungen. Diese Erkenntnisse wurden von Anne Dobler erarbeitet und unter der Betreuung von Prof. Stefan Immerfall und Dr. Bianca Strohmaier vorgestellt. Die Studienergebnisse legen nahe, dass das Engagement junger Menschen oft höher ist als allgemein angenommen wird. Zudem liegt die Engagementquote der Studierenden leicht über dem Durchschnitt vergleichbarer Altersgruppen, was die Relevanz von freiwilligen Tätigkeiten unterstreicht, so berichtet die PH-Gmünd.
Die Studie beleuchtet zudem, dass innerhalb der Hochschule etwa 20 Prozent der Studierenden sich in innerhochschulischen Projekten engagieren. Besonders Lehramtsstudierende zeigen eine höhere Bereitschaft, sich aktiv zu beteiligen. Altruistische und soziale Motive stehen häufig im Vordergrund dieser Freiwilligenarbeit. Dennoch wird auch erkannt, dass im Hochschulbereich ungenutztes Potenzial zur Steigerung des Engagements besteht.
Vorschläge zur Förderung des Engagements
Um das Engagement der Studierenden weiter zu fördern, schlagen die Autoren der Masterarbeit verschiedene Maßnahmen vor. Dazu gehört die Vergabe von Leistungspunkten für ehrenamtliche Tätigkeiten sowie die Einführung von Service Learning im Curriculum. Solche Ansätze könnten dazu beitragen, dass mehr Studierende aktiv werden und ihre Fähigkeiten in der Praxis anwenden.
In einem breiteren Kontext wird das Thema des freiwilligen Engagements von Studierenden auch in dem Sammelband „Freiwilliges Engagement von Studierenden – Analysen, Konzepte, Perspektiven“ behandelt. Darin werden die individuellen, biografischen und organisationsstrukturellen Aspekte des Engagements untersucht. Die Autoren betonen die wachsende Zahl an Studierenden und deren Bereitschaft, sich gesellschaftlich zu engagieren. Der Sammelband reflektiert darüber, wie studentisches Engagement erfolgreich in Lehr- und Lernformate an Hochschulen integriert werden kann, wobei eine enge Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und zivilgesellschaftlichen Organisationen als entscheidend angesehen wird, wie VDoc zeigt.
Herausforderungen und Chancen
Die Ergebnisse einer Online-Befragung, die im Rahmen des Sammelbandes durchgeführt wurde, zeigen, dass 69 Prozent der Studierenden sich engagieren. Besonders häufig sind они in den Bereichen „Kinder und Jugendliche“ sowie „Flüchtlingshilfe“ aktiv. Viele Studierende berichten von der Bedeutung sozialer Kontakte sowie von der Möglichkeit, persönliche und berufliche Kompetenzen durch ihr Engagement zu erweitern.
Dennoch stehen die Studierenden auch vor Herausforderungen. Der Spagat zwischen Studium, Arbeit und Engagement erfordert ein effektives Zeitmanagement. Die Hochschulen spielen hierbei eine zentrale Rolle, indem sie geeignete Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches studentisches Engagement schaffen. Des Weiteren wird das Format der „Engagementwerkstatt“ als eine innovative Lösung vorgestellt, die Studierende und Freiwilligenorganisationen zusammenbringt und als Modell für studentische Organisationsberatung dient. Diese Ansätze könnten dazu beitragen, dass mehr junge Menschen ihr Engagement in das Hochschulstudium einbringen.