
In den Tiroler Alpen hat die Entdeckung von Leichenteilen eines Skifahrers, der 1967 tödlich verunglückt ist, für großes Aufsehen gesorgt. Ein junger Mann aus Schwäbisch Gmünd stürzte am Ostermontag in eine Gletscherspalte und galt seitdem als vermisst. Trotz umfangreicher Suchmaßnahmen, die durch schlechte Sicht und schwierige Wetterbedingungen beeinträchtigt wurden, konnte seine Leiche damals nicht geborgen werden. Fast 60 Jahre später, im Sommer 2024, wurde sein Unterschenkel samt Fuß in einem Gletscher gefunden, der durch die extremen Temperaturen und Niederschläge des vergangenen Winters geschmolzen war. Dies berichtet die Remszeitung.
Die Leichenteile wurden auf etwa 2500 Metern Höhe, in der Nähe von Sölden, entdeckt. Die anschließende DNA-Analyse identifizierte die Überreste als zu einem 30-jährigen deutschen Mann aus Schwäbisch Gmünd gehörend. Das Unglück ereignete sich im Bereich des Wasserfallferners auf etwa 3200 Metern, wo der Skitourengeher in eine Gletscherspalte stürzte. Tragischerweise erlebte die Familie des Opfers in den Jahren nach dem Unfall viele emotionale Rückschläge, da die letzte Verwandte, seine Mutter, 30 Jahre nach dem Unglück starb. Laut der Kleine Zeitung wären keine lebenden Angehörigen mehr bekannt.
Die Suche und ihre Herausforderungen
Die dramatischen Umstände des Unfalls schildern die Herausforderungen, mit denen die Bergretter konfrontiert waren. Eine große Suchaktion musste aufgrund von Nebel und Schneefall abgebrochen werden. Zwar fanden die Einsatzkräfte den Absturzort und einen Eispickel, jedoch war ein Vordringen in die Gletscherstelle unmöglich. Die Tiroler Polizei berichtete über die schwierigen Bedingungen, die eine Bergung der Leiche fast sechs Jahrzehnte lang verhinderten.
Die Rückkehr der Leichenteile in den Fokus wirft nicht nur Fragen über die Sicherheitsbedingungen beim Wintersport, sondern auch über die aktuellen Unfallstatistiken in den Alpen. Laut einer analyse der Bergundsteigen sind die Unfallzahlen in der aktuellen Wintersaison 2023/24 ansteigend. Jeden Winter verunglücken viele Menschen beim Skifahren oder Skitourengehen, oftmals bedingt durch instabile Wetterverhältnisse und unberechenbare Schneeverhältnisse.
Aktuelle Unfallstatistiken
Die vom Alpenverein veröffentlichten Daten zeigen eine besorgniserregende Zunahme von Unfällen. Im aktuellen Winter wurden bereits 106 Personen tödlich verletzt, darunter 20 beim Skitourengehen. Die häufigsten Unfallursachen sind Kollisionen und Stürze, wobei in den letzten zehn Jahren eine Tendenz zur Zunahme dieser Vorfälle zu erkennen ist. In Tirol, wo der tragische Unfall des Schwäbisch Gmünder Skifahrers passierte, ereigneten sich mehr als 45 % aller Alpinunfälle.
Zusammenfassend verdeutlicht der Fall des vermissten Skifahrers, wie unberechenbar die Natur sein kann und welches Risiko Wintersportler eingehen, insbesondere in den Alpen, wo Wetterbedingungen und Gelände unter Umständen lebensbedrohlich werden können.