
Am 19. Januar 2025 kam es in Mögglingen erneut zu einem Warnstreik, an dem sich etwa 200 Beschäftigte der GOA-Standorte sowie der Deponien Ellert und Reutheau beteiligten. Diese Aktion war eine Reaktion auf die gescheiterte zweite Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft ver.di und dem Arbeitgeber GOA, in der die Gewerkschaft 12,5 Prozent mehr Lohn forderte. Maria Winkler, die Geschäftsführerin des ver.di Bezirks Ulm-Oberschwaben, bezeichnete das Angebot der Arbeitgeber als beschämend und unzureichend. Angesichts der mangelnden Verhandlungsbereitschaft signalisierten die Gewerkschaftsvertreter, dass weitere Streiks nicht ausgeschlossen sind. Die Geschäftsführer von GOA haben sich zwar gesprächsbereit gezeigt, fordern jedoch ein realistisches Angebot von der Gewerkschaft. Remszeitung berichtet, dass kein neuer Gesprächstermin festgelegt wurde.
Der Warnstreik, der am selben Tag begann, hat seine Wurzeln in einer ersten Verhandlungsrunde, die ohne Angebot endete. Jutta Theodoridis, Betriebsratsvorsitzende, äußerte sich kritisch über die Angebote der GOA. Die Forderungen der Gewerkschaft umfassen neben der Gehaltserhöhung von 180 Euro monatlich für Beschäftigte auch eine Anhebung um 100 Euro für Auszubildende sowie die Einführung von drei Erfahrungsstufen in den Vergütungsgruppen. Zudem wird eine 13. Monatsvergütung anstelle der gewinnabhängigen Jahresgratifikation gefordert. GOA hat in der Vergangenheit argumentiert, dass ein hoher Investitionsbedarf von 18 Millionen Euro diese Lohnforderungen schwierig umsetzbar macht. Die Arbeitgeberseite bietet stattdessen Anwesenheitsprämien und Spesen ohne Bezug auf einen Tarifvertrag an. Schwäbische Post berichtet von diesen unzureichenden Angeboten, die von der Belegschaft als ungenügend erachtet werden.
Gewerkschaftliche Macht und Verantwortung
Gewerkschaften wie ver.di zeigen durch diese Streiks die Auswirkungen ihrer Macht im deutschen Arbeitsmarkt. Diese Organisationen vertreten die Interessen der Arbeitnehmer und kämpfen für bessere Arbeitsbedingungen und faire Löhne. Im Jahr 2023 stiegen die Tarifvergütungen durchschnittlich um 5,5 Prozent, was über dem Vorjahr liegt. Die Gewerkschaften sichern neue Verträge für Millionen von Beschäftigten und kämpfen gegen den Rückgang der Mitgliederzahlen, die seit 1991 von über 11 Millionen auf 5,6 Millionen gesunken sind. Deutsche Wirtschafts Nachrichten hebt hervor, wie Gewerkschaften in Tarifkonflikten oft neue Mitglieder gewinnen, um ihre Position zu stärken.
Die laufenden Streiks sind Zeichen dafür, dass eine stabile Verhandlungssituation gefordert wird, um zukünftige Konflikte zu vermeiden. Maria Winkler und Michael Schaab von ver.di haben bereits klargemacht, dass die Gewerkschaft dem Arbeitgeber Zeit geben wird, ein faires Angebot vorzulegen. Der Druck auf die Arbeitgeberseite wächst, insbesondere angesichts der klaren Forderungen und der bevorstehenden Möglichkeit weiterer Streiks.