
Das Ellwanger Rathaus steht vor einer umfassenden Sanierung, die sich als dringend notwendig erwiesen hat. Grund für die Renovierung sind erhebliche Feuchtigkeitsschäden, die besonders am Fassadensockel festgestellt wurden. Besonders betroffen sind die Bereiche Spitalstraße und Badgasse, wo bereits sichtbare Schäden erkennbar sind. Um die situation zu verbessern, hat die Stadtverwaltung umgehend Maßnahmen zur Behebung der Probleme eingeleitet. Dies geschieht in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege, da das Gebäude historisch von Bedeutung ist.
Die Sanierungsarbeiten beinhalten das Entfernen und den Neubau des stark geschädigten Sockelputzes. Es wurde ein Budget von 30.000 Euro für die Sanierung im Haushalt der Stadt Ellwangen eingeplant. Die Fertigstellung der Maßnahmen ist für Ende April 2025 geplant, wobei die Arbeiten strengen Auflagen unterliegen, um die historische Substanz zu bewahren. Solche Projekte stehen oft vor der Herausforderung, die Balance zwischen notwendiger Instandhaltung und der Wahrung des historischen Wertes zu finden, was den Aufwand erhöht.
Herausforderungen durch Feuchtigkeit
Feuchtigkeit in der Luft ist für historische Gebäude eine ernsthafte Gefahr, sowohl für die äußere als auch für die innere Substanz. Diese Faktoren beeinflussen nicht nur die Struktur, sondern können auch zu erheblichen Schäden führen, wie etwa Rissen im Mörtel oder dem Abplatzen von Steinen. Laut Experten ist es crucial, die relative Luftfeuchtigkeit in historischem Mauerwerk und Holz zu regulieren, um langfristige Schäden zu vermeiden.
Idealerweise sollte die relative Feuchte zwischen 40 und 65 Prozent gehalten werden. Steigt die Luftfeuchtigkeit über dieses Maß, kann es zu Kondensation kommen, was zusätzlich Wandfäulnis und Verfärbungen der Innenverkleidungen zur Folge hat. Die Dantherm Group schlägt vor, den Feuchtigkeitsgehalt durch den Einsatz von spezialisierten Entfeuchtungsgeräten zu steuern. Diese Geräte arbeiten auf Basis eines Prozesses, der feuchte Luft ansaugt, sie kühlt und dann trockene Luft wieder zurückführt.
Technologische Unterstützung im Denkmalschutz
Um solche Sanierungsprojekte effizient zu gestalten, kommen zunehmend moderne Technologien zum Einsatz, wie 3D-Laserscanning und Building Information Modeling (BIM). Diese innovativen Methoden ermöglichen eine präzise digitale Erfassung historischer Gebäude. Die digitalen Modelle liefern hochauflösende Daten, die zur Analyse des aktuellen baulichen Zustands genutzt werden können.
BIM erleichtert den Austausch zwischen Architekten, Ingenieuren und Denkmalpflegern und optimiert die Planung und Ausführung von Sanierungsprojekten. Für die nachhaltige Restaurierung ist es wichtig, Lösungen zu finden, die sowohl den Denkmalschutz als auch die Energieeffizienz verbinden. Innovative Baumaterialien und Technologien wie Photovoltaikmodule können unauffällig integriert werden, um den Energiebedarf zu decken.
Die geplante Sanierung des Ellwanger Rathauses ist nicht nur eine Antwort auf akute bauliche Bedürfnisse, sondern auch ein vielversprechendes Beispiel für die Anwendung moderner Technologien im Denkmalschutz. [schwaebische-post] berichtet darüber, während die Dantherm Group und [forschung-und-wissen] weitere Einblicke in die Herausforderungen und Lösungen im Umgang mit historischen Gebäuden bieten.