
Am 3. April 2025 wurde das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) der VirnMed eG in Ellwangen feierlich eingeweiht. Das MVZ ist in der Reinhardtstraße 17/1 untergebracht und bereits seit dem 2. Dezember 2024 in Betrieb. In dieser kurzen Zeit hat sich die Nachfrage von anfänglich 1.100 Patienten auf über 2.200 Patienten mehr als verdoppelt, wobei Privatpatienten nicht mitgerechnet sind. Dies zeigt das hohe Interesse und die Notwendigkeit einer besseren medizinischen Versorgung in der Region.
Dr. Karl Feile, einer der Allgemeinmediziner im MVZ, stellte klar, dass die Einrichtung nicht in Konkurrenz zu bestehenden Einzel- oder Gemeinschaftspraxen steht. Vielmehr soll das MVZ als Stabilisator fungieren und die medizinische Versorgung in einem weiten Einzugsgebiet sichern. Patienten kommen aus umliegenden Orten wie Aalen, Kirchheim, Tannhausen, Jagstzell, Rosenberg und Bopfingen.
Ein Gemeinschaftsprojekt für die Region
Tobias Schneider, der Vorstandsvorsitzende der VirnMed eG, bezeichnete die Eröffnung als einen Meilenstein für die Region. Die Zusammenarbeit von zwölf Gemeinden sowie drei Ärzten sei ein Paradebeispiel für eine erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit. Oberbürgermeister Michael Dambacher und Landrat Dr. Joachim Bläse unterstützten diese Einschätzung. Letzterer bezeichnete das MVZ als richtungsweisend und betonte die Notwendigkeit neuer Wege in der medizinischen Versorgung.
Die Gründung der Genossenschaft VirnMed, die auf Initiative des Landratsamts Ostalbkreis und der Ärzteschaft Aalen entstand, verfolgt das Ziel, die hausärztliche Versorgung im Bereich Ellwangen/Virngrund langfristig abzusichern. Am 13. Januar 2023 schlossen sich zwölf Gemeinden und drei Ärztinnen und Ärzte der Genossenschaft an. Durch diese Initiative wird aktiv gegen den Hausärztemangel in der Region angegangen.
Moderne Arbeitsstrukturen und flexible Anstellungsmöglichkeiten
Das MVZ ermöglicht es Ärzten, ohne die typischen Belastungen einer eigenen Praxis zu arbeiten. Das Angebot umfasst moderne Arbeitsstrukturen und flexible Anstellungsmodelle, die eine bessere Work-Life-Balance fördern. So können auch neue Patienten ohne Hausarzt aufgenommen werden, was die Kapazitäten für die medizinische Betreuung erheblich steigert. Die ärztliche Leitung wird von Dr. Kathrin Müller fortgeführt, unterstützt von Dr. Karl Feile und Dr. Georg-Anton Bieber.
Die VirnMed eG als Genossenschaft bietet den Vorteil, dass ihre Mitglieder, darunter mehrere Kommunen und Hausärzte, gemeinsam die Verwaltung und Infrastruktur nutzen können. Dies stellt einen wichtigen Schritt zur Sicherstellung einer wohnortnahen medizinischen Versorgung dar. Zudem eröffnet das MVZ neue Möglichkeiten für die Aus- und Weiterbildung junger Mediziner.
Insgesamt stehen die Bemühungen um die medizinische Versorgung in ländlichen Räumen unter einem positiven Stern. Ärztegenossenschaften, wie sie im MVZ der VirnMed eG realisiert werden, sind ein vielversprechendes Modell, um die hausärztliche Versorgung in herausfordernden Regionen zu sichern. Diese genossenschaftlichen Ansätze bieten nicht nur Perspektiven für Mediziner, sondern verbessern auch die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung.
Für weitere Informationen und Terminvereinbarungen können Interessierte die Praxis unter der Telefonnummer 07961/569540 kontaktieren. Es bleibt abzuwarten, wie sich das MVZ weiterhin entwickeln wird und welchen Einfluss es auf die medizinische Landschaft der Region haben kann.
Für weiterführende Informationen zu den Hintergründen des MVZ-Projekts und der Rolle von Ärztegenossenschaften im Gesundheitswesen können die folgenden Links besucht werden: Schwäbische Post, Ellenberg, Genossenschaftsverband.