
In Aalen hat die Grundsteuerreform seit dem 1. Januar 2025 bemerkenswerte Änderungen mit sich gebracht. Die neue Berechnung der Grundsteuer hängt nun von der Grundstücksgröße sowie dem Bodenrichtwert ab, was für viele Eigentümer eine Anpassung in der Steuerbelastung bedeutet. Bis zum Jahr 2023 mussten Immobilienbesitzer eine Feststellungserklärung beim Finanzamt abgeben. Der Aalener Gemeinderat hat den Hebesatz für die Grundsteuer B auf 239 Prozentpunkte festgelegt, während die Grundsteuer A einen Hebesatz von 300 Prozentpunkten aufweist.
Seit Januar 2025 werden die Grundsteuerbescheide an die Eigentümer verschickt. Insgesamt plant die Stadt die Versendung von etwa 30.000 Bescheiden für die Grundsteuer B und rund 1.800 Bescheiden für die Grundsteuer A. Das Finanzamt ist derzeit mit der Bearbeitung von Fortschreibungen, Nachfeststellungen und Korrekturen beschäftigt. Unklar bleibt, wann alle Bescheide verschickt werden können, da der Versand von den Daten des Finanzamts abhängt.
Anfragen und Einsprüche
Die Stadt rechnet mit vielen Einsprüchen gegen die eingegangenen Grundsteuermessbescheide, die allerdings oft unbegründet sind. Einsprüche sollten direkt beim Finanzamt eingegeben werden, es sei denn, es handelt sich um offenbare Rechenfehler im Bescheid. In den ersten Wochen nach dem Versand der Bescheide kam es zu einem Anstieg der Anfragen: Täglich wurden 50 bis 70 Anrufe und über 400 E-Mail-Anfragen verzeichnet. Häufige Unklarheiten betreffen die höheren Steuerbeträge, die Berechnung der neuen Grundsteuer, Eigentumswechsel sowie Zahlungstermine.
Die Einteilung in die Grundsteuer A und Grundsteuer B ist entscheidend. Die Grundsteuer A bezieht sich auf land- und forstwirtschaftliche Flächen und wird durch ein typisierendes Ertragswertverfahren bewertet. Die Grundsteuer B, die gewerbliche und private Grundstücke betrifft, wird nach dem modifizierten Bodenwertmodell errechnet. Hierzu erhalten die Bürger in drei Schritten Bescheide: Zuerst einen Grundsteuerwertbescheid, gefolgt von einem Grundsteuermessbescheid und schließlich dem Grundsteuerbescheid, dessen Höhe sich nach dem Hebesatz bemisst. Der Hebesatz wird, wie bereits erwähnt, durch den Gemeinderat beschlossen, wobei die Grundsteuermesszahl für die Grundsteuer B bei 1,3 Promille liegt, der allerdings einen 30-prozentigen Abschlag für überwiegende Wohnnutzung erfahren kann.
Zahlungstermine und weitere Informationen
Die Grundsteuer ist vierteljährlich zu begleichen, und die Fristen für die Zahlungen sind der 15. Februar, 15. Mai, 15. August und 15. November. Um den Eigentümern bei der Berechnung ihrer neuen Grundsteuer zu helfen, bietet die Stadt Aalen einen Online-Grundsteuerrechner an. Informationen zu den grundsteuerlichen Regelungen können sowohl auf der offiziellen Stadtseite von Aalen als auch auf Finanztip eingesehen werden.
Die grundlegenden Veränderungen in der Grundsteuerberechnung und die damit verbundenen neuen Vorschriften zeigen, wie wichtig es für Eigentümer ist, sich über die aktuellen Regelungen zu informieren und gegebenenfalls ihre Anliegen frühzeitig an die Stadt oder das Finanzamt heranzutragen.
Für weitere Einzelheiten und Hilfe steht die Stadt Aalen für Anfragen zur Verfügung. Bürger werden ermutigt, bei Fragen direkt Kontakt zur Stadt aufzunehmen und sich über die neuen Gegebenheiten informieren zu lassen, um unangenehme Überraschungen bei den ersten Zahlungen zu vermeiden.