Baden-WürttembergKonstanzPolizeiUmwelt

Niedrigwasser am Bodensee: Steigen jetzt die Leichen auf?

Niedrigwasser am Bodensee sorgt für Aufsehen: Über 100 vermisste Personen könnten an die Oberfläche kommen. Was das für die Region bedeutet und welche Auswirkungen es hat, erfahren Sie hier.

Der Bodensee, ein beliebtes Ziel für Touristen und Einheimische, kämpft derzeit mit einem alarmierend niedrigen Wasserstand. Am 12. April 2025 liegt der Pegel in Konstanz bei nur 2,73 Metern, was nur knapp über dem historischen Tiefstand von 1972 liegt. Laut der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) ist dieser Wasserstand für diese Jahreszeit außergewöhnlich niedrig. Die Ursachen sind vielfältig: Ausbleibende Niederschläge und eine geringe Schneeschmelze nach einem trockenen Winter tragen maßgeblich zu dieser Entwicklung bei. Wetterexperten warnen vor langfristigen Folgen, sollten die ergiebigen Regenfälle ausbleiben, was zu einem Rekord-Niedrigwasser-Sommer führen könnte, der in die Geschichte eingeht.

Mit dem sinkenden Wasserstand kommen besorgniserregende Fragen auf: Viele Leser haben sich gefragt, ob mit dem Niedrigwasser auch Leichname ans Ufer gespült werden könnten. Aktuellen Berichten zufolge werden im Bodensee etwa 103 vermisste Personen seit 1947 vermutet, möglicherweise gibt es noch unregistrierte Überreste, die sich am Grund des Sees befinden. Labeling wie „einfache Bergung“ sind gegenwärtig nicht möglich, da die Polizei den genauen Standort der Leichen benötigt, um diese zu bergen. Leichname sinken in der Regel auf den Grund, wo sie aufgrund des langsamen Verwesungsprozesses nicht schnell ans Ufer gelangen.

Das Phänomen des Niedrigwassers

Die Wasserschutzpolizei gibt Entwarnung: Es besteht kein Grund zur Annahme, dass im Zusammenhang mit den vermissten Personen Verwesungsgeruch wahrzunehmen ist. Die Polizei vermutet, dass sich viele der vermissten Personen im tiefen Teil des Sees aufhalten, der bis zu 254 Meter tief ist. Laut den offiziellen Informationen treiben Leichname im flacheren Wasser nach einigen Tagen an die Oberfläche, jedoch gab es bisher keine bekannten Fälle, in denen der Bodensee Leichname wegen eines niedrigeren Pegels freigegeben hat.

Die aktuelle Niedrigwassersituation hat zudem spürbare Auswirkungen auf den Tourismus. Viele Ausflugsschiffe können nicht mehr anlegen, und die Uferbereiche sind mit Schlick und Algen bedeckt. In Berlingen (Schweiz) fehlen nur wenige Zentimeter zum Allzeit-Tiefstand, und Fischer klagen über erschwerte Arbeitsbedingungen. Zudem ragen Stege teils meterweit über den Seegrund hinaus. Diese Kuriosität führt dazu, dass Fischer ihre Boote nicht mehr wie gewohnt nutzen können.

Ausblick und Herausforderungen

Laut Experten könnte der Klimawandel langfristige Veränderungen in den Wasserzyklen des Bodensees hervorrufen. Die durchschnittliche Oberflächentemperatur ist seit den 1960er Jahren um mehr als drei Grad gestiegen, was die Durchmischung des Wassers behindert und zu Sauerstoffmangel in den tieferen Schichten führt, besonders im flachen Untersee. Sollten sich die Niederschläge im Frühsommer nicht bessern, drohen den Gemeinden und den zahlreichen im Wassersport aktiven Personen weitere Herausforderungen.

Insgesamt zeigt die Situation am Bodensee, wie stark Umwelteinflüsse und menschliche Schicksale miteinander verwoben sind. Die Abweichung des Pegels vom üblichen Jahresstand ist signifikant und wird weiterhin gesondert beobachtet. Achten die Betreiber von Wassersport und Tourismus auf die Entwicklungen, könnten sie bald vor noch drängenderen Fragen stehen. Der Bodensee könnte eines Tages wieder einen gesunden Wasserstand erreichen, jedoch bleibt die Frage, wie nachhaltig dies wirklich sein wird.

Mehr Informationen zu den Hintergründen des Niedrigwassers finden Sie in den Berichten von Schwäbische, Südkurier und Nau.

Referenz 1
www.schwaebische.de
Referenz 2
www.suedkurier.de
Referenz 3
www.nau.ch
Quellen gesamt
Web: 13Social: 191Foren: 25