
Der Heideladen in Oberkochen, eine seit 2016 bestehende Genossenschaft, sieht sich derzeit mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Geleitet von etwa 280 Anteilseignern, hat der Laden im Laufe der Jahre eine wichtige Rolle in der Gemeinde eingenommen. Mit der kürzlichen Übernahme der Vorstandsposition durch Marina Cappa, die zuvor Dorothee Zoller ablöste, wurde ein neuer Kurs eingeschlagen. Cappa, langjähriges Mitglied des Heideladenteams, tritt an, um den Laden mit frischem Elan zu führen.
Die aktuellen Schwierigkeiten sind jedoch nicht zu unterschätzen. Laut Helmut Funk, dem Aufsichtsratsvorsitzenden, muss der Heideladen mit Problemen wie Bürokratie, wirtschaftlichen Engpässen und einem akuten Fachkräftemangel kämpfen. Neue gesetzliche Vorgaben, wie die Einführung der E-Rechnung und die digitale Archivierung, belasten die ehrenamtlichen Mitglieder zusätzlich. Diese Änderungen erfordern den Einsatz externer Fachkräfte, was zu einem Anstieg der Betriebskosten führt.
Umgang mit der Herausforderung
Die Genossenschaft sieht sich unter anderem mit einer 10-jährigen Dokumentations- und Aufbewahrungspflicht konfrontiert, die eine spezielle Anpassung des Kassensystems notwendig macht. Aktuell arbeiten fünf Mitarbeiterinnen neben den Vorständen im Laden, und der Mangel an Fachkräften hat bereits zur Reduzierung der Öffnungszeiten geführt: Montag bis Samstag ist der Heideladen von 7:30 bis 12 Uhr geöffnet, zusätzlich donnerstags und freitags von 16 bis 18 Uhr.
Die wirtschaftliche Lage wird durch steigende Preise bei Waren, einen erhöhten Mindestlohn und ansteigende Fixkosten zusätzlich belastet. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, setzen die Vorstände und Aufsichtsräte auf eine Vielzahl von Aktivitäten und Veranstaltungen. Diese sollen nicht nur den Umsatz ankurbeln, sondern auch den Heideladen als zentralen Treffpunkt für die Bewohner von Oberkochen etablieren.
Engagement für die Gemeinde
Darüber hinaus wird eine Spendenaktion zugunsten des Tafelladens in Aalen durchgeführt, bei der Kunden haltbare Lebensmittel und Drogerieartikel spenden können. Dazu gehören beispielsweise H-Milch, Mehl und zugehörige Drogerieartikel. Diese Aktion läuft bis zum 13. Dezember 2024. Außerdem sind verschiedene Veranstaltungen geplant, darunter ein Lichterfest am 22. November 2024 und eine Weinverkostung am 29. November 2024, für die die Teilnehmer sich rechtzeitig anmelden müssen.
Die Herausforderung, die sich vor dem Heideladen abzeichnet, ist Teil eines größeren Trends im Einzelhandel in Baden-Württemberg. Der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV) betont die Notwendigkeit, genossenschaftliche Modelle zur Bewältigung der Herausforderungen durch die Digitalisierung zu stärken. Auf dem Spitzentreffen „Handel 2030“ im Wirtschaftsministerium in Stuttgart wurde die Bedeutung von Genossenschaften hervorgehoben, die den Einzelhandel unterstützen und durch Fortbildungsangebote und erfolgreiche Online-Aktivitäten zur Wettbewerbsfähigkeit beitragen können.
Die Genossenschaften bieten nicht nur einen Vorteil im Einkauf und Vertrieb, sondern helfen auch dabei, die Anpassungen, die durch aktuelle gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen notwendig sind, besser zu bewältigen. In diesem Kontext erlangt der Heideladen eine besondere Relevanz, da er als Beispiel dafür dient, wie lokale Genossenschaften sich den Herausforderungen des Marktes stellen.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie der Heideladen unter neuer Leitung und angesichts dieser Herausforderungen weiter agieren wird. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen.
Schwäbische Post berichtet, dass der Heideladen in Oberkochen seit 2016 als Genossenschaft besteht.
Heideladen Oko informiert über aktuelle Ereignisse und Spendenaktionen.
Wir Leben Genossenschaft hebt die Bedeutung von Genossenschaften im Einzelhandel hervor.