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Maschinenbau in BW überrascht: 5% mehr Aufträge im Februar!

Der Maschinenbau in Baden-Württemberg verzeichnete im Februar 2025 überraschend hohe Aufträge. Trotz rückläufiger Tendenzen im Jahr 2024 gibt es Hoffnung auf Stabilisierung und regionale Investitionen.

Der baden-württembergische Maschinen- und Anlagenbau hat im Februar 2025 laut bnn.de eine unerwartet positive Entwicklung in der Auftragslage verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Auftragseingänge um preisbereinigt fünf Prozent. Besonders hervorzuheben ist der Anstieg der im Inland verzeichneten Aufträge, die um zwei Prozent zulegten, während die Auslandbestellungen sogar um sechs Prozent stiegen.

Obwohl der Februar als guter Monat in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld bezeichnet wurde, gibt es jedoch auch kritische Aspekte. Im Drei-Monats-Zeitraum von Dezember 2024 bis Februar 2025 lagen die Bestellungen insgesamt zwei Prozent unter dem Vorjahreswert. Hierbei ist zu beachten, dass die Inlandbestellungen um sieben Prozent zurückgingen, während die Aufträge aus dem Ausland dem Vorjahresniveau entsprachen. Ralph Wiechers, Chefvolkswirt des VDMA, beschreibt die aktuellen Rahmenbedingungen als schwierig und weist darauf hin, dass Investitionen in neue Maschinen weiterhin selten sind.

Rückblick und Perspektiven im Maschinenbau

Der Ausblick für den Maschinen- und Anlagenbau bleibt jedoch aufgrund der Entwicklungen im Jahr 2024 pessimistisch. Laut tagesschau.de hat die Branche im vergangenen Jahr einen Rückgang erlebt. Für 2024 wird ein Produktionsminus von acht Prozent und für 2025 von zwei Prozent prognostiziert. Besonders die Manz AG in Reutlingen steht unter Druck: Trotz Investitionen in die Batteriezellfertigung hat das Unternehmen Insolvenzverfahren in Aussicht gestellt. Vorstandsvorsitzender Martin Drasch äußerte Bedenken hinsichtlich des hohen Wettbewerbsdrucks, da die Produkte in Europa 30 bis 40 Prozent teurer sind als die von asiatischen Konkurrenten.

Der VDMA Baden-Württemberg hat eine schwache Auftragslage festgestellt und identifiziert eine Vielzahl von Hemmnissen für Investitionen. Dazu zählen Bürokratie und hohe Unternehmenssteuern, die bis zu 30 Prozent betragen können. Es besteht ein breiter Konsens über die Notwendigkeit, den Steuersatz auf 25 Prozent zu senken und die Energiekosten zu reduzieren, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Branchenspezifische Unterschiede

Die Leistung innerhalb des Maschinenbaus variiert stark. Während Medizintechnik und Luft- und Raumfahrt positive Entwicklungen verzeichnen, wird der Automotive-Sektor durch rückläufige PKW-Zahlen und enttäuschte Markterwartungen im Bereich Elektromobilität belastet. Dies führt zu einer unsicheren Beschäftigungslage, auch wenn derzeit keine drastischen Veränderungen zu erwarten sind. VDMA-Präsident äußerte sich zu den Unsicherheiten und den drohenden „Beschäftigungsanpassungsmaßnahmen“ wie Kurzarbeit.

Besondere Bedeutung kommt auch der interaktiven Publikation „Maschinenbau in Zahl und Bild“ zu, die vom VDMA veröffentlicht wurde. Hier werden zentrale Kennzahlen der Branche vorgestellt, wie der-maschinenbau.de berichtet. Nutzer können durch interaktive Charts tiefere Einblicke in die Exportstruktur und Produktionsentwicklung erhalten sowie Vergleiche zwischen verschiedenen Ländern anstellen. Die Publikation feiert außerdem 30 Jahre EU-Binnenmarkt und diskutiert dessen Stärken, Schwächen und Reformbedarf.

Insgesamt steht die Branche vor signifikanten Herausforderungen, während die aktuellen Auftragszahlen dennoch Hinweise auf eine mögliche Stabilisierung bieten. Ein langfristiges Vertrauen in die Marktbedingungen bleibt jedoch notwendig, um das Potenzial der Industrie vollständig auszuschöpfen.

Referenz 1
bnn.de
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
der-maschinenbau.de
Quellen gesamt
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