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Mehrheit der Deutschen fordert Verbot von Junkfood-Werbung für Kinder!

Eine aktuelle Studie aus Mannheim zeigt, dass über 70% der Deutschen ein Verbot von Fast-Food-Werbung für Kinder unterstützen. Auch eine Zuckersteuer und kostenlose Schulessen finden großen Zuspruch.

Eine aktuelle Studie der Universitätsmedizin Mannheim zeigt, dass die Mehrheit der Deutschen ein Verbot von Werbung für Junk-Food, die sich gezielt an Kinder richtet, befürwortet. Über 70 Prozent der Befragten unterstützen solch ein Verbot, das nicht nur auf Fast-Food wie Fritten und Burger abzielt, sondern auch Chips, Schokolade und andere stark zuckerhaltige Produkte umfasst. Dies berichtet die SWR Aktuell-Seite, die auf die Ergebnisse einer repräsentativen Online-Umfrage hinweist, an der 2.000 Personen teilnahmen.

Die Studie, die an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg durchgeführt wurde, fand nicht nur breite Zustimmung für das Junk-Food-Werbungsverbot, sondern auch eine hohe Akzeptanz für die Einführung einer Zuckersteuer. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer sprach sich für eine solche Steuer aus, die bereits in Ländern wie Großbritannien existiert. Dort wird eine Steuer von 18 Pence pro Liter für Getränke mit mehr als 5 Gramm Zucker pro 100 Millilitern erhoben und steigt auf 24 Pence bei über 8 Gramm.

Starke Unterstützung für Schulessen

Ein weiterer interessanter Aspekt der Umfrage ist die massive Unterstützung für kostenlose Schulessen. Beeindruckende 84 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus. Diese Ergebnisse wurden sowohl in der Veröffentlichung im Journal of Health Policy als auch in der Berichterstattung auf deutschesgesundheitsportal.de bestätigt. Die Studie zeigt zudem, dass die Akzeptanz für ernährungspolitische Maßnahmen in der Bevölkerung höher ist, als oft im öffentlichen Diskurs angenommen wird.

Die Erhöhung der Steuer auf tierische Lebensmittel und das ausschließliche Angebot vegetarischer Speisen in öffentlichen Kantinen finden hingegen weniger Beifall und werden nur von 36 beziehungsweise 44 Prozent der Befragten unterstützt.

Globale Herausforderungen und WHO-Reaktionen

Die Notwendigkeit von Maßnahmen gegen ungesunde Ernährung wird auch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstrichen. Laut ihrer Aktualisierung der Nährwertprofil-Modelle leidet über die Hälfte der Bevölkerung in der europäischen Region an Übergewicht oder Adipositas, während ein Drittel der Kinder ebenfalls betroffen ist. Die WHO betont die dringende Notwendigkeit, Kinder vor ungesunder Werbung zu schützen, da Adipositas im Kindesalter ernsthafte Gesundheitsrisiken birgt und oft bis ins Erwachsenenalter fortbesteht. Jährlich verursacht ungesunde Ernährung über 1 Million Todesfälle in Europa.

Dr. Kremlin Wickramasinghe von der WHO weist darauf hin, dass viele Lebensmittelmarken gezielt ungesunde Produkte an Kinder vermarkten. Die WHOs neuen Richtlinien zielen darauf ab, Kindeswohl zu schützen und den Einfluss ungesunder Ernährung zu verringern. Belastbare Nährwertprofile sind notwendig, um zu bestimmen, welche Lebensmittel für die Werbung an Kinder geeignet sind. Damit wird die Wichtigkeit der jüngsten Studie unterstrichen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl die deutschen Bürger als auch internationale Organisationen wie die WHO einen wachsenden Konsens dafür zeigen, dass handlungsfähige Maßnahmen gegen die Vermarktung ungesunder Lebensmittel an Kinder dringend erforderlich sind.

Referenz 1
www.swr.de
Referenz 2
www.deutschesgesundheitsportal.de
Referenz 3
www.who.int
Quellen gesamt
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