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Marburger Sprachwissenschaftler Dr. Hoffmeister erhält Hugo-Moser-Preis!

Dr. Toke Hoffmeister erhält den mit 7.500 Euro dotierten Hugo-Moser-Preis für seine wegweisende Forschung zur Sprache. Die Verleihung findet am 12. März 2025 in Mannheim statt.

Dr. Toke Hoffmeister, Postdoc am Graduiertenkolleg 2700 „Dynamik und Stabilität sprachlicher Repräsentationen“, wird mit dem renommierten Hugo-Moser-Preis 2025 ausgezeichnet. Dieser Preis, der mit 7.500 Euro dotiert ist, wird am 12. März 2025 während der 61. Jahrestagung des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim verliehen. Hoffmeister ist zusätzlich wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas sowie am Institut für Germanistische Sprachwissenschaft der Philipps-Universität Marburg. Aktuell vertritt er eine Professur für Deutsche Sprachwissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Seine Forschung konzentriert sich auf die Wechselwirkungen zwischen Sprachhandlungen und Sprachstrukturen sowie zwischen individueller Sprachverwendung und kollektiven Mustern. Hoffmeister hat ein besonderes Interesse an dem Wechsel zwischen regionalen und standardsprachlichen Formen, insbesondere bei Dialektsprechern. Außerdem analysiert er, wie sich grammatische Strukturen über die Zeit hinweg durch Sprachgebrauch verändern.

Innovative Forschung im Fokus

Die Auszeichnung würdigt besonders Hoffmeisters innovative Ansätze. Seine Methodik beinhaltet die Verarbeitung sprachlicher Muster im menschlichen Gehirn, unterstützt durch Daten aus Alltagsgesprächen sowie experimentelle neurolinguistische Messungen. Zusätzlich fließen auch historische Sprachentwicklungen in seine Analyse ein. Das übergeordnete Ziel seiner Arbeit ist die Entwicklung einer empirisch fundierten Sprachtheorie, die zu einem besseren Verständnis menschlichen Sprachhandelns beitragen soll.

Der Hugo-Moser-Preis wird seit 1987 alle drei Jahre verliehen und von der Hugo-Moser-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft sowie dem Wissenschaftlichen Beirat des IDS vergeben. Er hebt sich als bedeutende Auszeichnung für innovative Forschungsarbeiten im Bereich der germanistischen Sprachwissenschaft hervor. Der Preis ist nach Hugo Moser benannt, dem ersten Präsidenten des IDS, und seiner Frau Hildegard Moser, die den Preis stifteten.

Der Wandel der deutschen Sprache

Im weiteren Kontext ist die Erforschung und das Verständnis des Wandels der deutschen Sprache von zentraler Bedeutung. Wie aus einem Überblick der historischen Sprachwissenschaften an der Universität Leipzig hervorgeht, ist der Sprachwandel ein vielschichtiger Prozess, der individuell und gesellschaftlich bedingt ist. Faktoren wie semantische, syntaktische und kognitive Aspekte spielen hier eine entscheidende Rolle, wie sie sowohl in Hoffmeisters Forschungsansatz als auch in anderen aktuellen linguistischen Projekten verdeutlicht werden.

Zusätzliche Projekte zur Analyse der Sprachentwicklung, wie das Projekt zur Satzinternen Großschreibung im Deutschen, untersuchen spezifische Sprachwandel-Phänomene. Dieses Projekt, das von 2013 bis 2019 lief, nutzte handschriftliche Hexenverhörprotokolle, um den Übergang zur konsistenten Großschreibung von Substantiven zu analysieren. Hierbei wurde auch die Vernetzung zwischen grammatischen und kognitiven Faktoren untersucht, um ein umfassendes Bild der deutschen Sprachentwicklung zu zeichnen.

Insgesamt steht Hoffmeisters Preisverleihung stellvertretend für die kontinuierliche Erforschung und die Weiterentwicklung der deutschen Sprache, wobei seine Ansätze und Methoden als richtungsweisend anerkannt werden. Seine Arbeiten tragen dazu bei, die Dynamiken der Sprachwahl und die evolutionären Prozesse der Sprache besser zu verstehen und zu dokumentieren.

Für weiterführende Informationen über Hoffmeisters Arbeit und die Verleihung des Preises, siehe Uni Marburg, De Gruyter und Philol Uni Leipzig.

Referenz 1
www.uni-marburg.de
Referenz 2
www.degruyter.com
Referenz 3
www.philol.uni-leipzig.de
Quellen gesamt
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