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Deutsche Bahn: Milliardenverluste 2024 – Droht das Ende der Bahnreform?

Bahnchef Richard Lutz zeigt sich optimistisch trotz eines Verlusts von 1,8 Milliarden Euro im Jahr 2024. Die DB setzt auf Sanierungsprojekte und möchte Pünktlichkeit bis 2027 verbessern.

Die Deutsche Bahn (DB) präsentiert sich auf der Bilanz-Pressekonferenz mit gemischten Ergebnissen für das Jahr 2024. Bahnchef Richard Lutz äußert sich optimistisch, obwohl das Unternehmen einen Verlust von rund 1,8 Milliarden Euro hinnehmen musste. Dies ist jedoch eine positive Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr, wo der Verlust noch höher ausfiel. Lutz verweist auf die Trendumkehr, die durch die Sanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt am Main und Mannheim eingeleitet wurde.

Die Kosten für dieses Projekt haben sich mit 1,5 Milliarden Euro verdreifacht, doch Lutz bleibt bei seiner optimistischen Sichtweise. Ein Hauptfaktor für die Verbesserung des Ergebnisses war die Rückzahlung durch den Bund für Instandhaltungsarbeiten, welche das Unternehmen finanziell entlastet hat.

Operative Verluste und Geschäftsausblick

Der operative Verlust (Ebit) der DB vor Inflation liegt bei rund 333 Millionen Euro, was eine Verbesserung um 1,8 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Diese positive Entwicklung wurde jedoch teilweise durch den Verkauf der Logistik-Tochter DB Schenker an DSV getrübt. Schenker selbst konnte 2024 ein operatives Plus von rund einer Milliarde Euro erwirtschaften, während die DB durch den Verkauf Verluste erlitten hat. Der Erlös von etwa 14,3 Milliarden Euro aus diesem Verkauf wird zur Schuldentilgung verwendet.

Die Verkehrsleistung im Fernverkehr ist 2024 um 3% auf 44,1 Milliarden Personenkilometer gesunken. Dies führte zu einem Rückgang des Umsatzes um rund 50 Millionen Euro und einem Anstieg des operativen Verlusts im Fernverkehr auf 96 Millionen Euro. Während im Regionalverkehr die Pünktlichkeit bei neun von zehn Zügen hoch war, kam über ein Drittel der Fernzüge mit Verspätungen von mindestens sechs Minuten an. Ursachen für die schlechte Pünktlichkeit sind unter anderem die mangelhafte Qualität der Schienen und Stellwerke.

Personalabbau und Herausforderungen im Betrieb

Die DB plant einen umfassenden Stellenabbau in der Verwaltung, mit dem Ziel, bis Ende 2027 rund 10.000 Stellen abzubauen. Dies erfolgt im Rahmen eines Sanierungsprogramms, das unter dem Namen S3 bekannt ist und bis 2027 die Infrastruktur, den Betrieb und die Finanzen der DB verbessern soll. Der Druck auf DB Cargo ist weiterhin hoch, da das Unternehmen bis Ende 2026 profitabel werden muss. Im Jahr 2024 beförderte DB Cargo etwa 180 Millionen Tonnen, was einen Rückgang um neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Der Umsatz fiel um 3,2%, und der operative Verlust betrug 357 Millionen Euro.

Die Kritik an Richard Lutz und dem Vorstand der Deutschen Bahn wächst. Ein Koalitionspaper fordert eine Neuaufstellung des Aufsichtsrats und des Vorstands, um Fachkompetenz in das Unternehmen zu bringen. Das langfristige Ziel bleibt eine Verbesserung der Pünktlichkeit im Fernverkehr, der bis 2027 auf 75-80% steigen soll.

Die Herausforderungen für die Deutsche Bahn bleiben erheblich, und es bleibt abzuwarten, ob die ergriffenen Maßnahmen ausreichen, um wieder auf den Wachstumspfad zu gelangen. Weitere Informationen darüber finden Sie unter LN Online und Spiegel.

Referenz 1
www.ln-online.de
Referenz 3
www.spiegel.de
Quellen gesamt
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