
Chinas Präsident Xi Jinping ist am 16. April 2025 in Malaysia angekommen. Diese Reise ist Teil einer bedeutenden Südostasien-Tour, die darauf abzielt, die Botschaft zu vermitteln, dass China ein zuverlässigerer Handelspartner als die USA ist. Xi landete am Dienstagabend in Kuala Lumpur, wo er seine erste Malaysia-Reise seit 2013 antritt. Vor seinem Besuch in Malaysia hatte er bereits in Vietnam zahlreiche Handelskooperationsvereinbarungen unterzeichnet.
Während seines Aufenthalts in Kuala Lumpur, der auf drei Tage angesetzt ist, wird Xi mit dem malaysischen König und Premierminister Anwar Ibrahim zusammentreffen. Er betonte die Wichtigkeit einer vertieften „hochrangigen strategischen Zusammenarbeit“ zwischen China und Malaysia für Frieden und Stabilität in der Region. Chinas Besuch kommt zu einem Zeitpunkt, an dem viele ASEAN-Staaten zunehmend unzufrieden mit den hohen US-Zöllen sind, während Malaysia von den USA mit einem 24-prozentigen Handelszoll belegt wurde.
Ein zuverlässiger Partner in schwierigen Zeiten
Die Handelsbeziehungen zwischen China und Malaysia sind seit 2009 auf einem Höhepunkt, wobei China inzwischen der größte Handelspartner Malaysias ist. Im Jahr 2024 belief sich der Handel auf erstaunliche 212 Milliarden USD. Malaysia hat eine Bevölkerung von 32 Millionen und gilt als wichtiger Partner in der Region, insbesondere im Hinblick auf territoriale Streitigkeiten im Südchinesischen Meer.
Xi Jinping forderte während seines vorherigen Rechtsausflugs in Vietnam eine gemeinsame Ablehnung von Hegemonismus und Protektionismus. Dies ist ein klares Signal, dass China auch als Alternative zu den USA auftreten möchte, insbesondere in einem internationalen Klima, das durch Spannungen zwischen großen Wirtschaftsmächten geprägt ist.
Wirtschaftliche Vorteile durch strategische Allianzen
Der Ex-Ambassador Abdul Aziz äußerte, dass die Annäherung an China aus wirtschaftlichen Überlegungen geschieht, da Malaysia von Investitionen aus China und besserem Marktzugang profitiert. Die chinesische Strategie umfasst nicht nur Investitionen in Malaysia, sondern auch die Diversifizierung von Produktionsstandorten, was dem Land einen wirtschaftlichen Vorteil verschaffen soll.
Ein weiterer bedeutender Aspekt der wirtschaftlichen Zusammenarbeit ist das Freihandelsabkommen RCEP (Regional Comprehensive Economic Partnership), das China und 14 asiatisch-pazifische Staaten kürzlich unterzeichnet haben. Dieses Abkommen gilt als das größte Freihandelsabkommen der Welt und umfasst rund 2,2 Milliarden Menschen sowie etwa ein Drittel der globalen Wirtschaftsleistung. Es verringert Zölle und legt gemeinsame Handelsregeln fest, was die Handelsabläufe zwischen den teilnehmenden Ländern erheblich erleichtert.
Das RCEP umfasst auch Vietnam, Singapur, Indonesien, Thailand, die Philippinen und andere ASEAN-Staaten, zusammen mit Japan, Australien, Südkorea und Neuseeland. Experten glauben, dass dieses Abkommen nicht nur die wirtschaftliche Landkarte des Indo-Pazifiks neu gestalten wird, sondern auch die bisherigen protektionistischen Tendenzen abmildern könnte. Diese Entwicklungen zeigen die Skepsis der asiatisch-pazifischen Volkswirtschaften gegenüber der von den USA propagierten wirtschaftlichen „Entkopplung“ von China.
Insgesamt wird Xi Jinpings Besuch in Malaysia als strategischer Schritt angesehen, um Chinas Position als ein verlässlicher Handelspartner in einer zunehmend komplexen geopolitischen Landschaft zu festigen. Die klare Botschaft: China möchte als Alternative zu den USA auftreten und gleichzeitig sein Engagement in der ASEAN-Region stärken.
Al Jazeera und Zeit Online berichten, dass Xi Jinping die Beziehungen zwischen China und den ASEAN-Staaten aktiv fördern möchte.