
Der aktuelle Streit zwischen den USA und Kolumbien hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. US-Präsident Donald Trump hat am 27. Januar 2025 Zölle und Einreisesperren gegen Kolumbien verhängt, was die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern erheblich belasten könnte. Der Konflikt dreht sich um die Abschiebung irregulärer Migranten aus den USA, ein Thema, das Trump in seiner Vision einer strikten Einwanderungspolitik stets betont hat. Laut Remszeitung hat Kolumbiens Präsident Gustavo Petro jedoch signalisiert, dass er bereit ist, irreguläre Migranten aus den USA zurückzunehmen. Das Hin und Her zwischen den beiden Staaten könnte jedoch gravierende Auswirkungen auf die bereits angespannte Situation in Südamerika haben.
Trump hat angekündigt, 25-prozentige Zölle auf alle kolumbianischen Waren einzuführen, die innerhalb einer Woche auf 50% ansteigen könnten. Darüber hinaus droht ihm, Einreiseverbote für kolumbianische Regierungsbeamte zu erlassen. Diese Maßnahmen sind Teil von Trumps Strategie, Druck auf Kolumbien auszuüben, um die Rücknahme von Migranten zu beschleunigen. Repräsentantenhauschef Mike Johnson und Außenminister Marco Rubio unterstützen Trumps aggressive Taktik.
Die Reaktion Kolumbiens
In Antwort auf Trumps Drohungen hat Präsident Petro die Landerechte für US-Militärmaschinen verweigert, was zu einer weiteren Eskalation geführt hat. Stattdessen bietet er an, seine Landsleute mit eigenen zivilen Flugzeugen zurückzunehmen. Dies ist ein deutliches Signal, dass Kolumbien sich nicht einschüchtern lassen will. Petro betont zudem, dass Migranten keine Kriminellen seien und dass sie mit Würde behandelt werden sollten.
Während Petro versucht, die Situation unter Kontrolle zu bringen, hat er auch seine Minister für Industrie und Handel angewiesen, Strafzölle auf US-Waren zu prüfen. „Die Blockade durch die USA ängstigt mich nicht“, erklärte Petro und bekräftigte seine Entschlossenheit, Kolumbien als wichtigen Sicherheitspartner der USA nicht aufzugeben. Seit 2020 hat Kolumbien bereits 475 Rückführungen seiner Staatsbürger aus den USA akzeptiert.
Auswirkungen auf die Diplomatie
Die aktuelle Auseinandersetzung hat das Potential, das Bild der USA in Lateinamerika nachhaltig zu schädigen. Laut Zeit könnte der Konflikt auch den Einfluss Chinas in der Region stärken, da die USA traditionell als enger Verbündeter Kolumbiens auftreten. Insbesondere die Aussetzung der Visa-Ausstellung für Kolumbianer seitens der US-Regierung trägt zur Verschärfung der Situation bei. Peterson hat zudem auf die Existenz von 15.660 US-Bürgern hingewiesen, die ohne ordnungsgemäßen Einwanderungsstatus in Kolumbien leben, und fordert sie auf, ihre rechtliche Situation zu klären.
Die Unklarheit über die technische Umsetzbarkeit von Trumps Maßnahmen, insbesondere im Hinblick auf das bestehende Freihandelsabkommen, könnte die US-Regierung vor zusätzliche Herausforderungen stellen. Bereits bevor Trump im Jahr 2025 ins Amt trat, hatte er Massendeportationen angekündigt und einen nationalen Notstand an der Grenze zu Mexiko ausgerufen. Die derzeitige Situation ist nicht nur ein Test für die Prüfungen der US-Diplomatie, sondern könnte auch zu einem gewaltigen Pyrrhussieg für Trump führen, der sich rühmt, Härte gegen einen langjährigen Partner durchzusetzen.
Mit jedem neuen Schritt in dieser diplomatischen Krise wird deutlich, dass sich die Beziehungen zwischen den USA und Kolumbien in einer äußerst komplexen und angespannteren Lage befinden. Der Ausgang bleibt ungewiss, während beide Seiten ihre Positionen zu wahren versuchen.