
In der Rösterei Arabica in Torgau beansprucht Enrico Arnold die Kunst des Kaffeeröstens mit Leidenschaft. Im vergangenen Jahr hat Arnold rund 20 Tonnen Rohkaffee in der Bäckerstraße geröstet. Die Rösterei hat sich schnell zu einem beliebten Ziel für Kaffee-Liebhaber entwickelt, da hier neben frisch geröstetem Kaffee auch hausgebackene Kuchen und Frühstücksangebote erhältlich sind. Torgauer Kaffee, das Produkt dieser Handwerkskunst, wird nicht nur vor Ort verkauft, sondern auch online sowie in Partnergeschäften und Handelsketten angeboten.
In den letzten Monaten sah sich Arnold gezwungen, die Preise für seine Kaffeekreationen zu erhöhen. Dies geschah vor dem Hintergrund steigender Rohkaffeepreise, die in der gesamten Branche zu spüren sind.
Kaffeequalität im Fokus
Als Mitglied der Deutschen Röstergilde (DRG) setzt Arnold hohe Qualitätsstandards in der Kaffeerösterei. Die DRG fördert Transparenz und Fairness im Handel mit Rohkaffee und fordert von ihren Mitgliedern den direkten Einkauf bei vertrauenswürdigen Produzenten oder Zwischenhändlern. Ziel ist eine faire und transparente Entlohnung für die Erntehelfer und Bauern. Die sozialen und ökologischen Bedingungen auf den Plantagen stehen dabei im Vordergrund.
Die DRG betrachtet das Rösten von Kaffee als Handwerk, das Geduld und Erfahrung erfordert. Jährlich findet ein Verkostungswettbewerb statt, bei dem die besten Kaffees der Mitglieder prämiert werden. Diese Mitglieder kaufen sortenreine Rohkaffees zu höheren Preisen als an der Kaffeebörse, was die Qualität sichert. Die Röstereien lehnen es ab, anonyme Börsenkaffees zu kaufen, um ihre Standards zu wahren.
Ein Bekenntnis zur Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit ist ein zentrales Anliegen der DRG. Sie setzt auf energieeffiziente Röst- und Verpackungsprozesse, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Die Mitglieder haben die Möglichkeit, sich regelmäßig auszutauschen und vernetzen sich über Veranstaltungen wie dem Kaffee Campus, um Innovationen und Informationen zu teilen. Diese Netzwerke fördern eine Win-Win-Situation für Farmer, Röster und Kaffeegenießer.
Mit derzeit 24 bis 30 Kaffeesorten, ergänzt durch vier bis fünf wechselnde Raritäten, zeigt die Rösterei Arabica eindrucksvoll, dass handwerkliches Röstverfahren in Kombination mit einer hohen Wertschätzung von Rohkaffee zu exzellenten Produkten führt. Arnold hatte im vergangenen Jahr für seine Kaffeekreationen, die er mit viel Hingabe kreiert, gleich fünf Goldmedaillen bei den Wettbewerben der Deutschen Röstergilde gewonnen. Das Interesse an hochwertigem und nachhaltig produziertem Kaffee ist damit mehr als nur ein Trend – es ist eine Bewegung, die tief in der funktionierenden Gemeinschaft von Röstern wie Arnold verwurzelt ist.