
Eine 46-jährige Frau aus dem Kreis Böblingen ist in eine verheerende Falle des Online-Liebesschwindels geraten und hat dabei rund 500.000 Euro verloren. Die Betrügerin gab vor, ein US-Amerikaner zu sein, den sie 2023 über eine Partnerbörse kennengelernt hatte. Über einen langen Zeitraum von fast zwei Jahren konnte der Täter erfolgreich Vertrauen aufbauen, was schließlich dazu führte, dass die Frau zahlreiche Geldüberweisungen ins Ausland tätigte. Diese Überweisungen geschahen unter falschen Vorwänden, meist mit der Aussicht auf eine gemeinsame Zukunft.
Die Zahlungen erstreckten sich von Juli 2023 bis Februar 2025. In dieser Zeit gelang es dem Betrüger, mit geschickten Manipulationen das Vertrauen der Frau zu gewinnen und sie in finanzielle Schwierigkeiten zu bringen. Die Kriminalpolizei Ludwigsburg hat mittlerweile die Ermittlungen aufgenommen und warnt die Öffentlichkeit vor solch betrügerischen Machenschaften, die unter dem Begriff «Love Scamming» bekannt sind.
Erweiterung des Kontextes
Die Tragödie dieser spezifischen Geschichte ist Teil eines viel größeren Problems. Laut Informationen von Comparitech ist Dating-Betrug sowohl im Online- als auch im Offline-Bereich weit verbreitet. Während der COVID-19-Pandemie nahmen Online-Dating-Betrügereien aufgrund der Isolation und Einsamkeit signifikant zu. Im Jahr 2022 verursachten sogenannte «Romance Scams» in den USA einen Schaden von 1,3 Milliarden Dollar – ein alarmierender Anstieg von 78 % im Vergleich zu 2020.
Die Beliebtheit von sozialen Medien als Kontaktpunkt für Betrüger ist unübersehbar. 2022 wurden in den USA allein 162.863 Personen über soziale Medien kontaktiert. Besonders gefährlich ist die Situation für Senioren, die oft die größten finanziellen Verluste erleiden. Betrüger wenden häufig ähnliche Geschichten wie Krankheiten oder finanzielle Notlagen an, um ihre Opfer zu manipulieren. Zudem nutzen sie auch Plattformen wie Google Hangouts oder Online-Spiele, um ihre Ziele effektiver zu erreichen.
Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen
Die Polizei und Experten raten dringend dazu, bei Kontaktaufnahmen von Unbekannten im Internet oder über Messenger-Dienste besonders vorsichtig zu sein. Bilder von Personen oder Ausweisdokumenten sind kein zuverlässiger Identitätsnachweis, und zahlreiche Nutzer fallen auf betrügerische Profile herein. Schätzungen zufolge sind 1 von 7 Dating-Profilen unecht.
Zusätzlich warnt die Kriminalpolizei, dass auch Frauen mittleren Alters häufig Opfer solcher Betrügereien werden, oft aufgrund eines hohen Grads an Neurotizismus und Impulsivität. Ein starkes Netz von gefälschten Online-Konten unterstützt oft die betrügerischen Geschichten und steigert die Glaubwürdigkeit der Täter.
Die Episode aus Böblingen hat nicht nur für die betroffene Frau tragische Folgen, sondern ist auch ein Weckruf für alle, die online nach Liebe suchen. Vorsicht ist geboten, und es ist ratsam, keine persönlichen Informationen zu teilen und Profile gründlich zu überprüfen, um sich vor möglichen Betrügereien zu schützen. Diese Vorgehensweise könnte helfen, zukünftige finanzielle und emotionale Verluste zu vermeiden.