
Am Sonntag, dem 9. März 2025, machte die Bodensee-Autofähre „Richmond“ Schlagzeilen, als sie nach einer Motorpanne manövrierunfähig wurde und stundenlang zwischen Meersburg und Konstanz trieb. Laut ZVW waren auf der Fähre, die voll besetzt war, sowohl Fahrgäste als auch Fahrzeuge untergebracht. Die Ursache für den Ausfall beider Motoren wird momentan noch untersucht.
Die Fähre trieb fast drei Stunden im Wasser, bevor sie von einem anderen Schiff, in Abstimmung mit der Wasserschutzpolizei, abgeschleppt wurde. Während der Wartezeit wurden die Fahrgäste mit Freibier, Softdrinks und Eis versorgt, was in dieser unangenehmen Situation für etwas Erleichterung sorgte. Nach der Panne wird die „Richmond“ für eine geplante Instandhaltung die nächsten drei Wochen im Hafen bleiben.
Die „Richmond“: Eine technische Innovation
Die „Richmond“ ist die erste Autofähre auf dem Bodensee, die mit einem Flüssiggasantrieb ausgestattet ist, und verkehrt seit Oktober 2023 zwischen Konstanz und Meersburg. Die Fähre misst 82,5 Meter in der Länge und 13,4 Meter in der Breite und bietet Platz für rund 700 Passagiere sowie über 60 Autos. Sie ersetzt die alte Fähre „Fontainebleau“, die über 50 Jahre alt war und lediglich 40 Autos transportieren konnte. Der Bau der neuen Fähre mit dem innovativen Antrieb kostete rund 27,5 Millionen Euro, wobei 1,77 Millionen Euro Fördermittel vom Bund bereitgestellt wurden, berichtet Welt.
Ursprünglich sollte die „Richmond“ bereits 2019 in Betrieb genommen werden, jedoch musste der Start aufgrund von Verzögerungen bei der Zulassung und der Insolvenz der Werft verschoben werden. Die Zulassung wurde schließlich Ende September 2023 erteilt, und die Fähre trat ihren Dienst an, nachdem sie bereits erfolgreiche Probefahrten absolvierte. Der Gasmotor der Fähre zeichnet sich durch umweltfreundliche Vorteile aus, da er keine Rußpartikel oder Schwefeloxide ausstößt.
Effizienz und Komfort auf dem Bodensee
Auf der 4,8 Kilometer langen Fährstrecke zwischen Meersburg und Konstanz können die Passagiere die Überfahrt in etwa 15 Minuten genießen, wodurch ein Umweg von rund 70 Kilometern eingespart wird. Um die Umweltauswirkungen weiter zu minimieren, verfolgt die Initiative, mit der die „Richmond“ eingeführt wurde, das Ziel, eine ökologischere Flotte zu etablieren.
Während der Panne hielten zwei andere Fähren, die ebenfalls zwischen den beiden Städten verkehrten, den Betrieb aufrecht. Die „Richmond“ soll auch in Zukunft reisen, jedoch erst nach der notwendigen Wartung wieder in Betrieb genommen werden. Die Bodensee-Fähren sind ein wesentlicher Bestandteil der regionalen Verkehrsstruktur und bieten sowohl touristische als auch tägliche Verbindungen für die Anwohner. Informationen zur Taufe und in den Medien veröffentlichte Prognosen zeigen, dass die „Richmond“ der Region nicht nur in puncto Technik, sondern auch im Bereich des umweltfreundlichen Transports eine neue Ära eröffnet.
Insgesamt zeigt der Vorfall eindrucksvoll die Herausforderungen, vor denen neue Technologien in der Verkehrslogistik stehen, während gleichzeitig die Bedeutung umweltfreundlicher Lösungen unterstrichen wird, um zukünftige Generationen zu schützen.