
Die Maschinenfabrik Bermatingen GmbH & Co. KG hat Insolvenz angemeldet und ist damit in eine kritische Phase ihrer Unternehmensgeschichte eingetreten. Laut t-online.de wurde der Insolvenzantrag am 13. Januar 2025 beim Amtsgericht in Konstanz eingereicht. Von der Insolvenz sind 100 Mitarbeiter betroffen, nachdem die Belegschaft bereits von 250 auf 100 reduziert wurde.
Die Gründe für die Insolvenz sind vielschichtig. Ständige Einbrüche im Agrarmarkt, hohe Energiepreise, die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs sowie die Folgen der Corona-Pandemie haben das Unternehmen stark belastet. Trotz dieser Herausforderungen hat die Geschäftsführung ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet, um den laufenden Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Es sind keine Einschränkungen in der Geschäftstätigkeit geplant, und alle Geschäftsbereiche sollen in Eigenverwaltung weitergeführt werden.
Sanierungsmaßnahmen und Unterstützung
In dieser kritischen Phase wurde Matthäus Rösch von der Kanzlei Rösch/Danckelmann als vorläufiger Sachwalter bestimmt. Unterstützung erhält die Geschäftsführung von Florian Götz von der Kanzlei Schleich & Partner. Zudem wird die Unternehmensberatung Wochner Managementpartner in den Sanierungsprozess eingebunden. Ziel ist die langfristige Sicherung des Unternehmens in enger Abstimmung mit den Finanzpartnern.
Die Maschinenfabrik Bermatingen ist spezialisiert auf Mulchgeräte für die industrielle Landwirtschaft und betreibt zusätzlich ein Laserzentrum. Gegründet wurde das Unternehmen 1954 von Alfons Fleck als Maschinen- und Apparatebau OHG. Besonders bemerkenswert ist, dass Carmen Gotterbarm, die das Unternehmen heute gemeinsam mit ihrem Sohn Roderich Gotterbarm leitet, 1977 in die Geschäftsführung eintrat und maßgeblich zur Entwicklung des Unternehmens beigetragen hat.
Agrarwirtschaft im Umbruch
Der Fall der Maschinenfabrik Bermatingen ist nicht isoliert. Die Agrarbranche sieht sich derzeit zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Wie agrarheute.com berichtet, gingen auch andere Unternehmen in die Insolvenz, darunter die Syn Trac GmbH mit Schulden von rund 15 Millionen Euro sowie der französische Hersteller Novag. Diese Unternehmen litten unter einer schwierigen Marktsituation, die durch hohe Investitionen und das volatile Umfeld der globalen Agrarmärkte geprägt ist.
Die Österreichische Landtechnikfirma Regent Pflugfabrik geriet Ende 2023 in finanzielle Schwierigkeiten und ihre Fabrik wurde mit dem gesamten Inventar versteigert. Auch in Polen wurde das Restvermögen des insolventen Traktorenherstellers Ursus SA versteigert. Diese Entwicklungen spiegeln eine ernsthafte Krise wider, die zahlreiche Akteure in der Agrarwirtschaft betrifft.
Für Laien und Fachleute gleichermaßen bietet Agrar-Trends umfassende Informationen über die Herausforderungen und Trends in der Agrarwirtschaft. Die Plattform richtet sich an Entscheidungsträger, Berater und alle, die in diesem Bereich tätig sind oder Interesse haben. In Zeiten der Unsicherheit wird der Austausch von Informationen und Strategien immer wichtiger, um den Herausforderungen der Branche begegnen zu können.