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Bewerbungen per WhatsApp: Bad Waldsee kämpft gegen Fachkräftemangel!

Bad Waldsee ermöglicht seit Januar 2025 Bewerbungen über WhatsApp, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Der gesamte Prozess dauert nur fünf Minuten und garantiert Datenschutz.

Die Stadt Bad Waldsee hat seit Anfang Januar 2025 einen innovativen Ansatz im Bereich der Personalrekrutierung eingeführt: Bewerbungen können nun ganz unkompliziert über WhatsApp eingereicht werden. Dieses neue Verfahren zielt darauf ab, die Hürden für Bewerber zu senken und dem anhaltenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Dank des simplen Upload-Vorgangs können Interessierte ihre Unterlagen in nur fünf Minuten einreichen. Bürgermeisterin Monika Ludy lobt die Vorteile dieser modernen Form der Bewerbung und hebt hervor, dass der Prozess den Bewerbern erheblich erleichtert wird.

Dabei beginnt der Bewerbungsprozess mit dem Akzeptieren der Datenschutzerklärung und einem Klick auf den „Jetzt über WhatsApp bewerben“-Button auf dem Online-Karriereportal der Stadt. Ein automatisierter Fragenkatalog wird im Chat gestartet, der grundlegende persönliche Informationen abfragt, wie Name, Geburtsdatum, E-Mail, Postleitzahl, Ausbildung und Führerschein. Zudem haben Bewerber die Möglichkeit, ihre Unterlagen – wie ein Selfie oder einen Lebenslauf – direkt über die Plattform hochzuladen.

Datenschutz und rechtliche Aspekte

Ein zentrales Anliegen bei der Nutzung von WhatsApp für Bewerbungen ist der Datenschutz. Der Prozess stellt sicher, dass alle Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) eingehalten werden. Die Kommunikation erfolgt über die WhatsApp Business API, welche keine Übertragung von Telefonbucheinträgen ermöglicht, wodurch die Vertraulichkeit der Bewerberdaten gewahrt bleibt. Diese Vorgehensweise deckt sich mit der Erkenntnis, dass Unternehmen sensibel mit personenbezogenen Daten umgehen müssen, um den rechtlichen Vorgaben gerecht zu werden, wie datenschutzprofi24.de erklärt.

Laut dr-datenschutz.de sind Unternehmen, die Bewerbungen per Messenger annehmen, immer häufiger anzutreffen. Diese Entwicklung birgt allerdings datenschutzrechtliche Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich der Rechtsgrundlage für die Verarbeitung der Daten. Die gültige Rechtslage muss sicherstellen, dass die Verarbeitung von Bewerberdaten transparent und rechtskonform erfolgt. Die Entscheidung des EuGH in der Rechtssache C 34/21 wirft Fragen bezüglich der ausreichenden Rechtfertigung der Datenverarbeitung auf.

Der Markt und die Perspektiven

Obwohl Bad Waldsee mit dieser Neuerung Vorreiter ist, bieten andere Städte im Landkreis wie Ravensburg und Wangen derzeit noch keine WhatsApp-Bewerbungen an, prüfen jedoch deren Einführung. Die Agentur für Arbeit in Konstanz hat zudem festgestellt, dass klassische Papierbewerbungen an Bedeutung verlieren und Online-Bewerbungen immer gefragter sind. Es ist zu erwarten, dass die Nutzung von Messengern zur passiven Bewerberansprache zukünftig steigen wird.

Die Einführung eines solchen Verfahrens muss jedoch nicht nur die gesetzlichen Anforderungen erfüllen, sondern auch durch den Betriebsrat mitbestimmt werden, da ein Mitbestimmungsrecht bei der Einführung von neuen Bewerbungstools besteht. Unternehmen sollten dabei darauf achten, keine sensiblen Daten über WhatsApp zu versenden und Bewerber darauf hinweisen, dass sie auf die Übermittlung besonderer Informationen verzichten sollten, wie dr-datenschutz.de anmerkt.

Mit der zeitgemäßen Möglichkeit, sich über WhatsApp zu bewerben, geht Bad Waldsee einen Schritt in die Zukunft der Personalbeschaffung und reagiert auf die veränderten Bedürfnisse des Arbeitsmarktes. Indem der Prozess vereinfacht wird, ist die Stadt gut aufgestellt, um neue Talente zu gewinnen und den Herausforderungen des Wettbewerbs um die besten Fachkräfte zu begegnen.

Referenz 1
www.schwaebische.de
Referenz 2
www.dr-datenschutz.de
Referenz 3
datenschutzprofi24.de
Quellen gesamt
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