
Die Diskussion um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Unterstützung der Badeaufsicht gewinnt zunehmend an Fahrt, nicht nur im Rems-Murr-Kreis, sondern auch in vielen Städten Deutschlands. So berichten die Stadtwerke Waiblingen über Überlegungen zur Einführung solcher Systeme zur Gefahrenerkennung in Schwimmbädern. Ein Beispiel dafür ist das Panorama-Bad in Freudenstadt, das mit KI-gesteuerten Kameras für mehr Sicherheit sorgt.
Bereits jetzt nutzen mehrere deutsche Städte, darunter Wiesbaden, Köln, München und Karlsruhe, KI-Systeme zur Überwachung von Schwimmbecken. Zvw.de hebt hervor, dass im Rems-Murr-Kreis Meinungen zur Umsetzung eingeholt wurden, während Organisationen wie die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen und die „Arge Öffentliche Bäder“ aktiv in die Diskussion einbezogen sind. Ein wesentlicher Punkt der Debatte ist, dass die KI-Unterstützung nicht zum Personalabbau führen soll. Ganz im Gegenteil, sie wird als ergänzendes Hilfsmittel betrachtet.
Technologische Fortschritte in Freudenstadt
Das Panorama-Bad in Freudenstadt setzt bereits auf KI-gestützte Überwachung, um potenzielle Notfälle frühzeitig zu erkennen. Laut ZDF ermöglicht es das System, etwa bei Überfüllung Alarm zu schlagen und das Personal über Smartwatches zu alarmieren. Kameras erfassen die Bewegungsmuster der Badegäste und alarmieren, wenn beispielsweise ein Kind ohne Schwimmflügel sich dem Beckenrand nähert oder jemand regungslos am Grund liegt.
Die Technik hat in den letzten zwei Jahrzehnten deutliche Fortschritte gemacht. Frank Achtzehn von der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen weist darauf hin, dass durch den Einsatz dieser Systeme lebensentscheidende Sekunden gewonnen werden können. Dies ist besonders wichtig, da ein schnelles Eingreifen in Notfallsituationen entscheidend sein kann. Ingenieur.de berichtet, dass kamerabasierte Systeme eine beeindruckende Erkennungsrate von über 95 Prozent erreichen, was zu einer deutlichen Reduzierung von Fehlalarmen führt.
Sicherheitsaspekte und Personalbedarf
Für die Zukunft planen auch andere Betriebe, wie in Karlsruhe und Pforzheim, die Einführung ähnlicher Systeme. Während die KI-Technologie zur Unterstützung der Badeaufsicht konzipiert ist, betonen Fachleute, dass sie kein Personal ersetzen kann. Die Geschäftsführerin des Panorama-Bads, Ursula Stiefken, berichtet von positiver Resonanz unter den Mitarbeitern. Die Technik stellt eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme dar, jedoch bleibt die menschliche Aufsicht unerlässlich.
Die Implementierung solcher Systeme wird auch durch den zunehmenden Personalmangel in Schwimmbädern vorangetrieben. Necdet Mantar von der Arbeitsgemeinschaft öffentliche Bäder Baden-Württemberg unterstreicht, dass KI-gestützte Lösungen in Einrichtungen wie Freudenstadt und Karlsruhe bereits erfolgreich getestet werden. Es bleibt jedoch zu beachten, dass Faktoren wie die Anzahl der Badegäste und die Größe der Bäder für die Personalplanung von entscheidender Bedeutung sind.
Das Fazit der aktuellen Entwicklungen zeigt, dass der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Schwimmbadbereich nicht nur einen Schritt in Richtung höheren Sicherheitsstandards darstellt, sondern auch als wichtige Maßnahme gegen den Personalmangel angesehen wird. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion um diese Technologie weiterentwickeln wird.