
Die Digitalisierung verändert maßgeblich die Anforderungen und Möglichkeiten in der Lehre. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wird dieser Wandel durch den Aufbau des ersten Lerncampus im Metaverse greifbar. Im Rahmen des Projekts „Immersive Creation and Learning Hub“ entsteht ein Lern- und Anwendungszentrum Mechatronik (LAZ), das eine einzigartige digitale Lernumgebung bieten soll. Diese Umgebung wird eng mit einem physischen Gebäude verknüpft und mit fortschrittlichen Komponenten des Industrial Metaverse ausgestattet. Das Ziel ist es, Lehr- und Weiterbildungsangebote in allen Bildungsphasen – von der Orientierung über Ausbildung bis hin zur Weiterbildung – zugänglich zu machen.
Professor Thomas Hirth, der Vizepräsident für Transfer und Internationales am KIT, hebt hervor, dass das Projekt nicht nur der Ausbildung von Fachkräften dienen wird, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zum Wissens- und Technologietransfer zwischen Bildungseinrichtungen, Wirtschaft und Gesellschaft leisten soll. Um dies zu erreichen, sollen praxisnahe Lehransätze und innovativ gestaltete Lehrformate in das Curriculum integriert werden.
Förderung und Zielsetzung
Das Landwirtschaftsministerium von Baden-Württemberg hat das geplante Projekt mit insgesamt rund vier Millionen Euro gefördert. Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, betont die Wichtigkeit der Digitalisierung für die Anwerbung internationaler Talente. Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die Entwicklung personalisierter, immersiver und partizipativer Bildungsformate, die in der Aus- und Weiterbildung getestet werden sollen.
Die Hauptpartner des Projekts umfassen das KIT, Trumpf Werkzeugmaschinen SE + Co KG sowie CyberForum e.V. Unterstützung erhält das Vorhaben zudem vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA BW) als assoziierter Partner. Dieses starke Konsortium soll dazu beitragen, die Attraktivität von Baden-Württemberg im Bereich Ingenieurwissenschaft und verwandter Disziplinen zu steigern.
Innovative Lehrformate im Fokus
Ein zentrales Element des Lerncampus wird der „Immersive Creation and Learning Hub“ sein, der eine neuartige Verknüpfung zwischen realen und virtuellen Lernwelten anstrebt. Matthias Eisenmann, Co-Lead des LAZ, betont die steigende Nachfrage nach interaktiven und personalisierten Bildungsangeboten. Um diesen Bedarf zu decken, strebt das KIT an, dynamische, immersive Lernumgebungen zu schaffen, die die Entdeckung, Vernetzung und Zusammenarbeit über fachliche sowie kulturelle Grenzen hinweg fördern.
Zugleich zeigt sich ein wachsender Bedarf an digitaler Bildung für Lehrkräfte, um Schüler im Umgang mit digitalen Medien zu unterstützen. Projekte wie die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ evaluieren digitale Lehr-Lern-Konzepte, die in Bezug auf innovative Technologien in der Lehrkräftebildung erprobt werden. Es ist evident, dass der Zugang zu digitalen Medien und deren Nutzung im Unterricht immer bedeutender wird, was durch die Corona-Pandemie noch verstärkt wurde.
Abschließend lässt sich festhalten, dass der Lerncampus am KIT ein wegweisendes Projekt ist, das nicht nur die Bildungschancen der Studierenden revolutionieren könnte, sondern auch im größeren Kontext der Fachkräftesicherung und Talentakquise für Baden-Württemberg von entscheidender Bedeutung ist.
KIT berichtet, dass … Baden-Württemberg informiert über die Fördermittel und Ziele des Projekts Qualitätsoffensive Lehrerbildung beleuchtet die Digitalisierung in der Ausbildung