Bad BergzabernKarlsruheLandauMagdeburg

Warnstreik bei der Post: Verzögerungen und Protest in Karlsruhe!

Warnstreiks bei der Deutschen Post in Karlsruhe: Gewerkschaften fordern Lohnerhöhungen von bis zu 8%, während Zustellungen beeinträchtigt werden. Unfall und Kulturverlust in der Region ebenfalls im Fokus.

Heute, am 9. Januar 2025, hat die Kommunikationsgewerkschaft DPV zu Warnstreiks bei der Deutschen Post in Karlsruhe und der umliegenden Region aufgerufen. Diese Arbeitsniederlegungen sind für den Zeitraum von Donnerstagmorgen bis Samstagabend angesetzt. Betroffen sind zahlreiche Mitarbeiter in der Post-Niederlassung Betrieb Karlsruhe, die auch die Paket-Zustellbasis in Karlsruhe-Knielingen sowie Zustellstützpunkte in Rastatt, Bad Bergzabern und Landau umfasst. Rund 6.000 Beschäftigte sind in diesem Bereich beschäftigt, und die DPVKOM schätzt, dass durch die Streiks bis zu 20.000 Pakete sowie mehr als 10.000 Briefe in Nordbaden und der Südpfalz nicht zugestellt werden können. bnn.de und ka-news.de berichten von den möglichen Verzögerungen, die die Warnstreiks verursachen werden.

Die Gewerkschaft DPVKOM fordert von der Deutschen Post ein Entgeltplus von mindestens 8 % für rund 170.000 Beschäftigte in Deutschland, wobei mindestens 350 Euro monatlich gefordert werden. Auf der anderen Seite fordert die Gewerkschaft Verdi eine Erhöhung von 7 %. Das Management der Deutschen Post sieht jedoch solche Entgelterhöhungen als wirtschaftlich nicht machbar an, da es aufgrund sinkender Briefmengen und hohem Investitionsbedarf in eine klimaschonende Logistik unter Druck steht. Diese kritische Situation stellt die Herausforderung dar, vor der die Tariffverhandlungen stehen, die zuletzt am Mittwoch begonnen haben.

Protestkundgebungen und Widerstand

Am Donnerstag wird mit mehreren Hundert Beschäftigten bei einer Protestkundgebung in Landau gerechnet. Verdi, als die einflussreichste Gewerkschaft bei der Post, führt die Tarifverhandlungen und hat bereits erfolgreiche Arbeitsniederlegungen in der Post-Niederlassung Magdeburg organisiert. Dort führte ein eintägiger Warnstreik zu verspäten Zustellungen.

In der aktuellen Diskussion geht es nicht nur um die Löhne der Postmitarbeiter. Übergreifende Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen beginnen Ende Januar 2025. Hier fordern die Gewerkschaften Verdi und der Beamtenbund unter anderem ebenfalls eine Erhöhung der Löhne um 8 % oder mindestens 350 Euro monatlich. Zusätzlich wird die Einführung eines flexiblen Arbeitszeitkontos gefordert, was weitere Intensität in die laufenden Verhandlungen bringt.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), äußert sich kritisch zu den Lohnforderungen der Gewerkschaften und bezeichnet die Forderung nach 8 % Lohnerhöhung als utopisch und unverantwortlich. Er betont, dass die öffentliche Hand angesichts der angespannten Haushaltslage, in der Einsparungen notwendig erscheinen, stark belastet ist. Dies könnte die Diskussion um die Löhne und Arbeitskonditionen in verschiedenen Branchen nachhaltig beeinflussen.

Letztlich steht die Deutsche Post nicht allein vor dieser Herausforderung, sondern ist Teil eines größeren wirtschaftlichen Kontextes, der auch die Tarifverhandlungen anderer öffentlicher Dienste betrifft. So hoffen die Gewerkschaften, dass ein Einlenken der Arbeitgeberseite zu einem für beide Seiten akzeptablen Ergebnis führt, während Fratzscher darauf hofft, dass harte Streiks vermieden werden können.

Referenz 1
bnn.de
Referenz 2
www.ka-news.de
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
Web: 16Social: 146Foren: 48