Karlsruhe

Insolvenz bei Lilium und Volocopter: Flugtaxi-Träume in Gefahr!

Lilium und Volocopter, führend im deutschen Flugtaxi-Markt, haben Insolvenz angemeldet. Ein Neustart könnte 200 Millionen Euro frisches Kapital erfordern. Beiden Unternehmen droht das Schicksal der Marktkrise im eVTOL-Sektor.

Die beiden deutschen Unternehmen Lilium und Volocopter, die als Vorreiter im Bereich der Flugtaxis gelten, haben Insolvenz angemeldet und stehen vor der Herausforderung, ihre Geschäfte neu zu organisieren. Laut Welt hoffen beide Firmen auf eine Rückkehr und suchen nach frischem Kapital, während sich das Interesse an eVTOL-Projekten (elektrische Senkrechtstarter) in den USA und China weiter erhöht.

In dieser Krise steckt auch die Luftfahrtbranche als Ganzes, die gegen eine Phase kämpft, die an das Ende der Dotcom-Blase erinnert. Unternehmen wie EHang aus China und Archer aus den USA zeigen, dass die Konkurrenz im internationalen eVTOL-Markt stark ist. EHang beispielsweise meldete einen Umsatzanstieg von fast 300 % und erwirtschaftete fast 60 Millionen Euro, während Archer vor Kurzem 430 Millionen Dollar an Kapital sammelte und mit Anduril an militärischen Hybridmodellen arbeitet.

Die Lage von Lilium und Volocopter

Volocopter, ein 2011 gegründetes Unternehmen, hat unter Geldmangel gelitten und wurde am 26. Dezember 2024 vom Amtsgericht Karlsruhe in Verwaltung genommen. Das Unternehmen hat bereits Testflüge in Städten wie Helsinki, Singapur und Südkorea durchgeführt und plant, bis Ende Februar ein Sanierungskonzept zu entwickeln. Dirk Hoke, CEO von Volocopter, ist zuversichtlich, dass die technologischen Fortschritte des Unternehmens es attraktiv für Investoren machen, wie Newatlas berichtet.

Für Lilium sieht die Situation hingegen anders aus. Die Münchner MUC Mobile Uplift Corporation GmbH hat Interesse an der Übernahme von Vermögenswerten aus der Insolvenz gezeigt. Der Rettungsplan sieht mindestens 200 Millionen Euro frisches Kapital vor, doch Experten bezweifeln, dass dies ausreicht, um den langfristigen Betrieb zu garantieren. Klaus Röwe bleibt CEO, und die ersten bemannten Flüge könnten sich ins erste Quartal 2025 verschieben, während Lilium insgesamt bereits 1,5 Milliarden Euro von Investoren eingesammelt hat, jedoch noch kein bemanntes Modell präsentieren konnte.

Die Herausforderungen im eVTOL-Sektor

Der eVTOL-Sektor steht vor erheblichen Herausforderungen. Sicherheit, Zulassung und die Schaffung geeigneter Infrastrukturen sind noch nicht geklärt. Die Branche erfordert nicht nur offizielle Flugerlaubnisse, sondern auch das Vertrauen der Nutzer:innen. Für die Betreiber von eVTOLs sind geeignete Start- und Landeplätze sowie Lade- und Wartungsstationen unerlässlich. Dies macht den Zugang zum Markt für neue Unternehmen schwierig, was die jüngsten Insolvenzen zweier führender Akteure verdeutlicht, wie AEROREPORT analysiert.

Es bleibt unklar, wann und wie die ersten kommerziellen eVTOL-Flüge tatsächlich starten werden. Die Entwicklungen in diesem Bereich könnten in den kommenden Jahren in ausgewählten Städten Realität werden, sofern die Unternehmen ihre Herausforderungen meistern und das erforderliche Vertrauen der Öffentlichkeit gewinnen.

Referenz 1
www.welt.de
Referenz 2
newatlas.com
Referenz 3
aeroreport.de
Quellen gesamt
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