
Die 47. Internationalen Händel-Festspiele haben in Karlsruhe mit einem fulminanten Auftakt begonnen. Am 21. Februar 2025 wurde die Premiere von Georg Friedrich Händels Oper „Rinaldo“ in einer selten gespielten Fassung aus dem Jahr 1731 präsentiert. Das ausverkaufte Badische Staatstheater erlebte eine Inszenierung, die von Hinrich Horstkotte auf die Bühne gebracht und von Rinaldo Alessandrini dirigiert wurde. Das Publikum belohnte die Darbietung mit tosendem Applaus.
Die Inszenierung besticht durch starke Bilder und eine kreative Spielweise mit Theaterillusionen. Besonders auffällig sind die besonderen Elemente wie fliegende Vögelchen, Meeresschlangen und ein Drache, die zusammen mit opulenten Kostümen das Bühnenbild bereichern. Die Hauptrollen wurden von Lawrence Zazzo als Rinaldo und Valeria Girardello als Almirena eindrucksvoll verkörpert, deren Gesangseinlagen virtuose Höhepunkte setzten. Das Orchester der Deutschen Händel-Solisten zeigte unter Alessandrini eine präzise Artikulation und ein dynamisches Spiel.
Vielfalt der Festspiele
Die Händel-Festspiele in Karlsruhe dauern bis zum 9. März 2025 und bieten ein vielfältiges Programm, das Opern, Konzerte und musikalische Entdeckungen umfasst. Neu in diesem Jahr ist der Farinelli-Wettbewerb, der erstmals für Countertenöre ausgerichtet wird und zusätzliche Impulse für die Aufführungspraxis verspricht.
Inmitten solcher Höhepunkte der Opernkultur hat die Festspielgemeinde auch einen Verlust zu beklagen. Dr. Bernd Feuchtner, der Direktor der Stiftung Händel-Haus, ist plötzlich verstorben. In seiner langjährigen Karriere wirkte er als Musikkritiker, Redakteur, Dramaturg und Operndirektor. Er hatte mehrere Lehrstühle im In- und Ausland inne und veröffentlichte bedeutende Werke über Dimitri Schostakowitsch.
Ein bedauerlicher Verlust
Feuchtner wurde im Mai 2023 zum Intendanten der Händel-Festspiele in Halle berufen und übernahm im darauffolgenden Jahr die Direktion der Stiftung Händel-Haus. Unter seiner Leitung durchlief die Stiftung eine Phase der Veränderungen und Unsicherheiten. Er setzte künstlerische Akzente und förderte neue Ansätze sowie die Einbeziehung der Halleschen Kulturschaffenden. Sein Team erinnert sich an seine umgängliche Art, wertschätzende Kollegialität und seine Leidenschaft für die Werke von Georg Friedrich Händel.
Das Mitgefühl der Stiftung gilt seinen Angehörigen, und die Trauer um diesen Verlust wird die künstlerische Gemeinschaft in den kommenden Wochen begleiten.