
In den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs erlebte die Stadt Schwäbisch Gmünd eine bedrückende Atmosphäre, geprägt von Unsicherheit und Angst vor den Nationalsozialisten. Ältere Zeitzeugen erinnern sich an die Einschüchterung durch die verbliebenen Machtstrukturen, während die Mehrheit der Bevölkerung bereits Zweifel an einem Sieg hegte. Die Befehle aus Berlin, angeführt von Adolf Hitler, forderten einen erbitterten Endkampf zur Verteidigung deutscher Städte, und am 12. April 1945 erreichte dieser Befehl auch Gmünd.
Am 19. und 20. April 1945 war die amerikanische Armee bereits vor den Toren Gmünds. In der Region kam es zu verheerenden Kämpfen, besonders in Städten wie Heilbronn und Crailsheim, wo zahlreiche Menschen ihr Leben verloren. Als Beispiel bleibt der Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944, bei dem über 6.500 Menschen starben. Im Gegensatz dazu blieb Gmünd relativ verschont, erlebte jedoch tägliche Tieffliegerangriffe, die das Leben der Bürger erheblich belasteten.
Die Luftangriffe und ihre Folgen
Am 10. September 1944 gab es einen tragischen Angriff auf einen Personenzug in der Nähe von Gotteszell, bei dem sieben Menschen ums Leben kamen. Ab 1945 war es kaum noch möglich, den Zugverkehr im Remstal aufrechtzuerhalten, da die Züge häufig zu Zielscheiben von Luftangriffen wurden. Am Ostersonntag, den 1. April 1945, griffen Jagdbomber den Gmünder Bahnhof an und forderten vier Soldatenleben. In einem glücklichen Zufall verhinderten Kriegsgefangene eine größere Katastrophe, indem sie mit Munition beladene Waggons rechtzeitig abkoppelten.
Die Luftschutzmaßnahmen in Gmünd umfassen den Bau von Bunkern, darunter ein großes System im Zeiselberg, das 500 Personen Schutz bot. Der Alltag während dieser letzten Kriegsmonate war entbehrungsreich: Lebensmittel und Brennstoffe waren rar. Der örtliche NSDAP-Kreisleiter Hermann Oppenländer hielt die Moral dennoch hoch und verbreitete Durchhalteparolen. Der Volkssturm wurde mobilisiert; etwa 500 Hitlerjungen und ältere Männer wurden in Bataillone eingeteilt, um sich auf einen Verteidigungskampf vorzubereiten, obwohl sie kaum mit Waffen ausgestattet waren.
Die Geschichte der Luftaufklärung
Die militärische Luftaufklärung spielte eine entscheidende Rolle während des Krieges. Der Militärarchiv des Bundesarchivs bewahrt wertvolle Luftbilder, die während dieser Zeit entstanden. Diese Bilder wurden vor allem von der Luftwaffe und militärischen Stellen angefertigt, um strategische Ziele in besetzten Gebieten zu analysieren. Ein großer Teil dieser Luftbilder ist im Bestand RL 2-II des Generalstabs der Luftwaffe zu finden, wo allein etwa 20.000 Bilder lagern.
Die mögliche Zerschlagung von Informationen, hervorgerufen durch die Kriegsereignisse, führt dazu, dass viele Unterlagen der Wehrmacht und Waffen-SS für die Nachwelt verloren gegangen sind. Eine umfassende Recherche dieser Luftbilder wird durch den Zugang des Bundesarchivs ermöglicht, wobei gegenwärtig etwa 2.900 Bilder bereits recherchierbar sind. Informationen über Luftwaffenverbände und heeresverbände sind ebenfalls verfügbar und können für historische Studien von großer Bedeutung sein [bundesarchiv.de] berichtet, dass …
Aktuelle weltweite Archive stellen zudem etwa fünf Millionen Bilder aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs bereit, die in verschiedenen digitalen Formaten zugänglich sind. Diese Sammlung gibt Aufschluss über die Schrecken des Krieges und die Zerstörungen, die vielen Städten widerfahren sind [spiegel.de] ergänzt, dass …