
Die Leiche eines vermissten Studenten aus Heidelberg wurde auf der griechischen Insel Kreta entdeckt. Der 20-jährige Informatikstudent Johann W. war seit Mitte Februar verschwunden. Seine Spur verlor sich am 13. Februar, als er zu einer Wanderung in der Samaria-Schlucht aufbrach. Diese bekannteste Schlucht Kretas ist nicht nur ein beliebtes Wanderziel, sondern bekannt für ihre spektakuläre, aber auch gefährliche Landschaft, die bis zu 600 Meter hohe senkrechte Felswände aufweist.
Die letzten Wochen waren besonders tragisch für die Familie von Johann W. Die offizielle Suchaktion, die verschiedene Teams mit Spürhunden und Hubschraubern umfasste, wurde wenige Tage vor der Entdeckung der Leiche eingestellt. Ursache für die Schwierigkeiten während der Suche waren die extremen Wetterbedingungen mit dichtem Nebel, Schnee und Hagel, die einen Einsatz von Hubschraubern und Drohnen nahezu unmöglich machten. Die Suche wurde am 2. März aufgrund der extrem schlechten Wettersituation abgebrochen, während die Familie über Spenden zusätzliche Rettungsmannschaften finanzierte.
Entdeckung in der Samaria-Schlucht
Die sterblichen Überreste von Johann W. wurden von einer Gruppe von Bergsteigern in der schwer zugänglichen Region der Samaria-Schlucht gefunden. Die Identifikation des jungen Mannes erfolgte anhand seiner Kleidung und einiger Fotos. Seine Leiche soll nun in die Rechtsmedizin nach Chania gebracht werden, um dort untersucht zu werden.
Die Familie von Johann W. äußerte sich tief betroffen über den Verlust und dankte den einheimischen Bergsteigern, die den Leichnam gefunden hatten. Im Vorfeld hatte Johann W. seiner Schwester mitgeteilt, dass er eine Wanderung mache, und es ihm gut gehe. Tragischerweise endete diese Wanderung in einer Tragödie.
Gefahren in der Schlucht
Die Samaria-Schlucht ist berüchtigt für ihre anspruchsvollen Wanderbedingungen und die Gefahren, die sie birgt. An ihrer engsten Stelle, der „eisernen Pforte“, beträgt der Durchlass nur drei bis vier Meter. Des Weiteren verstarb im September 2024 eine deutsche Touristin in der Schlucht durch einen Erdrutsch, was die Gefahren der Region nochmals unterstreicht. Die Besteigung des nahegelegenen Mount Gigilos, 2080 Meter hoch, gilt als besonders herausfordernd und wird in der Regel nur in den Sommermonaten durchgeführt.
Die Umstände von Johann W.s Tod sind noch unklar. Es bleiben Fragen offen, wie es zu seinem Verschwinden in dieser rauen Umgebung kam. Die Region ist für Wanderungen bekannt, doch die winterlichen Bedingungen erforderten außergewöhnliche Vorsicht und Planung.
Die Berichterstattung über diesen tragischen Vorfall zeigt nicht nur die Gefahren des Wanderns in den Bergen Kretas, sondern auch die entscheidende Rolle der Hilfsbereitschaft und die Solidarität von Einheimischen und Freiwilligen bei der Suche nach Vermissten. Bei solchen Einsätzen ist die Unterstützung aus der Gemeinschaft oft von unschätzbarem Wert.
Weitere Informationen zu diesem Vorfall sind bei SWR, Stuttgarter Nachrichten und Spiegel zu finden.