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Prozessauftakt gegen Vater-Sohn-Duo: Wer steckt hinter den Kunstfälschungen?

Ein Vater-Sohn-Duo steht wegen groß angelegter Kunstfälschung vor dem Landgericht München II. Gefälschte Werke, die als Originale ausgegeben wurden, sollen zehntausende Euro bringen. Der Prozess beginnt heute.

Am 8. Januar 2025 hat vor dem Landgericht München II ein neuer Prozess gegen ein Vater-Sohn-Duo begonnen, das beschuldigt wird, im großen Stil Kunstfälschungen betrieben zu haben. Laut PNP sollen die Angeklagten gefälschte Werke von renommierten Künstlern wie Edward Cucuel, Leo Putz und Domela verkauft haben. Die Anklage umfasst Betrug in beträchtlichem Umfang. Die gefälschten Bilder trugen einprägsame Titel wie „Auf Parkbank sitzende Dame unter Kastanienbaum am Ufer des Starnberger Sees“ und „Frau im Kahn“.

Bei den fälschungen verwendeten die Angeklagten unterschiedliche Methoden. Einige Bilder wurden direkt von ihnen selbst gemalt, während andere von einer beauftragten Kunstmalerin nach Vorlage erschaffen und mit gefälschten Signaturen versehen wurden. Um ihre Machenschaften zu unterstützen, erhielten die Angeklagten gefälschte Gutachten von Kunstexperten, die die Echtheit ihrer Werke bestätigten. Ein Teil der Kunstfälschungen wurde sogar mit Echtheitszertifikaten ausgestattet, was die Täuschung weiter erleichterte.

Prozessverlauf und Vorwürfe

Der erste Prozesstag brachte keine Äußerungen der Angeklagten zu den Vorwürfen. Die Verhandlung war ursprünglich im vergangenen Jahr vorgesehen, musste jedoch aufgrund des Mutterschutzes einer Richterin abgebrochen werden. Das Gericht hat insgesamt mehrere Verhandlungstage bis Mitte März angesetzt. Ein Urteil könnte am 14. März 2025 fallen.

Die Fälschungen, die im Zentrum des Verfahrens stehen, sind Teil einer größeren Problematik im Kunstmarkt. Wie auf Artbooks Heidelberg ausgeführt, sind Kunstfälschungen ein jahrtausendealtes Phänomen. Ziel dieser Täuschungen ist es, unwissende Sammler sowie Museen und Auktionshäuser zu betrügen, indem Alten Meisterwerken neue Identitäten verliehen werden.

Hintergrund von Edward Cucuel

Ein zentraler Aspekt der Fälschungen in diesem Prozess ist die Verknüpfung mit dem amerikanisch-deutschen Maler Edward Cucuel, der zwischen 1875 und 1954 lebte. Er gilt als ein bedeutender Vertreter impressionistischer Landschaftsmalerei. Cucuel war bekannt für seine idyllischen Freiluft-Szenen, die häufig junge Frauen in sanften, natürlichen Umgebungen darstellten. Seine Werke sind heute in bedeutenden Museen, wie dem Chicago Art Institute und der National Academy in New York, zu finden, was das Interesse an seinen Originalen und somit auch die Motivation für Fälscher erklärt. Diese Informationen werden in der Biografie von Cucuel auf Wikipedia detailliert beschrieben.

Die Fälscher im aktuellen Prozess folgen dem klassischen Muster, indem sie Werke im Stil von Cucuel und anderen Künstlern schaffen und sie als originelle Werke ausgeben. Dabei nutzen sie Techniken, die zur Täuschung dienen, und versuchen, das Vertrauen von Kunstliebhabern zu gewinnen.

Insgesamt verdeutlicht dieser Prozess die anhaltende Herausforderung, die Kunstfälschungen für die Integrität des Kunstmarktes darstellen. Sie brechen nicht nur rechtliche Rahmenbedingungen, sondern schädigen auch das Vertrauen der Käufer und den Wert von echten Kunstwerken erheblich.

Referenz 1
www.pnp.de
Referenz 2
en.wikipedia.org
Referenz 3
www.artbooksheidelberg.de
Quellen gesamt
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