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Kampfszenen in Goma: Millionenflucht durch M23-Rebellenangriffe

Im Osten der DR Kongo rückt die Rebellenmiliz M23 auf Goma vor, fordert Hunderttausende Flüchtlinge und internationale Hilfe. UN und EU drängen auf sofortige Maßnahmen gegen die Gewalt.

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo eskaliert der Konflikt zwischen der Rebellenmiliz M23 und den kongolesischen Regierungstruppen weiter dramatisch. Laut Tagesschau hat die M23 die Großstadt Goma weitestgehend unter Kontrolle gebracht. Der vorrückenden Miliz und den ruandischen Truppen gelangen seit Sonntag heftige Angriffe, die nicht nur Zerstörung, sondern auch zahlreiche Todesfälle und Verletzungen zur Folge haben.

Über hundert Tote und fast tausend Verletzte sind in Goma zu verzeichnen, während die Direktbetroffenen in der Stadt mit gesundheitlichen Risiken leben. Besonders besorgniserregend ist die Situation für Kinder, wie ZDF berichtet. UNICEF warnt vor einem möglichen Cholera-Ausbruch, da der Zugang für Hilfsorganisationen aufgrund geschlossener Flughäfen und unzugänglicher Straßen stark eingeschränkt ist.

Unterstützung von Ruanda und internationale Reaktionen

Die M23, die auch als „Bewegung 23. März“ bekannt ist, wird von Ruanda mit Waffen und Truppen unterstützt. Dies wurde von Bintou Keita, der Chefin der UN-Blauhelm-Mission, bestätigt. Der Konflikt hat tiefere historische Wurzeln und wird oft im Kontext der Gewalt seit den 1990er Jahren sowie des Genozids in Ruanda 1994 gesehen, bei dem fast eine Million Tutsi getötet wurden. Aktuell wird zudem berichtet, dass Ruanda Bodenschätze des Kongo in seinen Fokus rückt, was zur Eskalation der Gewalt beiträgt.

UN-Vertreterin Vivian van de Perre forderte dringendes Handeln im UN-Sicherheitsrat, während die EU und die USA Maßnahmen zum internationalen Eingreifen anregen. Der UN-Generalsekretär António Guterres hat in Telefonaten mit den Präsidenten der DR Kongo und Ruanda den Respekt der Souveränität des Kongo betont und ein Ende der Unterstützung bewaffneter Gruppen gefordert.

Die humanitäre Krise verschärft sich

Die EU schätzt die Gesamtzahl der Vertriebenen in der DR Kongo auf über sieben Millionen. Dies zeigt das Ausmaß der humanitären Krise, die sich in den letzten Monaten weiter verschärft hat. Allein seit Januar wurden 400.000 Menschen aus ihren Dörfern vertrieben. Die Bedingungen für die Vertriebenen sind katastrophal: Ihnen fehlt es an Essen, Wasser und medizinischer Versorgung, was die Notlage deutlich macht, wie von DW berichtet.

In den Dörfern rund um Goma gab es Berichte über Plünderungen und massive Zerstörungen. Die M23 nutzt schwere Artillerie, um strategisch wichtige Positionen unter Kontrolle zu bringen, und derzeit befinden sich schätzungsweise 3.000 bis 4.000 Soldaten der ruandischen Armee zur Unterstützung der Rebellion auf kongolesischem Boden.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Situation mit wachsender Besorgnis. Vor allem in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa zeigen sich die Bürger immer unzufriedener mit der diplomatischen Untätigkeit der westlichen Länder und haben mehrere Botschaften angegriffen, um ihren Protest gegen die gegenwärtige Lage auszudrücken.

Referenz 1
www.tagesschau.de
Referenz 2
www.zdf.de
Referenz 3
www.dw.com
Quellen gesamt
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