
Der litauische Ruderer Aurimas Mockus geriet vor der Küste von Queensland, Australien, in eine dramatische Situation, als er während seiner ambitionierten Pazifiküberquerung in Seenot geriet. Mockus war bereits seit Oktober auf seiner 12.000 Kilometer langen Reise von San Diego nach Brisbane, als sich das Wetter mit dem Zyklon „Alfred“ dramatisch verschlechterte. Mit Winden von bis zu 130 km/h und meterhohen Wellen sah er sich gezwungen, ein Notsignal zu senden. Laut lvz.de war er zu diesem Zeitpunkt etwa 740 Kilometer östlich von Mackay unterwegs.
Mockus hatte zunächst geplant, den Sturm auszusitzen, doch die Situation wurde schnell kritisch. Nach zwei Tagen unter extremen Bedingungen, konnte er schließlich Kontakt zur Australian Maritime Safety Authority (AMSA) aufnehmen. Die AMSA koordinierte eine umfangreiche Rettungsaktion mit Flugzeugen und dem Landungsschiff „HMAS Choules“ der Royal Australian Navy. Diese geriet bei den stürmischen Bedingungen jedoch in Schwierigkeiten, bis Mockus schließlich geortet werden konnte, wie die Presse berichtet.
Rettungsaktion unter Extrembedingungen
Die Rettungsoperation fand rund 700 Kilometer vor der australischen Küste statt. Mockus, der während der gesamten Zeit in seinem Einpersonen-Ruderboot geblieben war, wurde am Montagmorgen von der „HMAS Choules“ gerettet, als die Marine nach mehreren erfolglosen Suchversuchen schließlich Kontakt zu ihm herstellen konnte. Ein Mediziner an Bord der HMAS Choules untersuchte den Ruderer, der glücklicherweise keine größeren Verletzungen davontrug. Der litauische Botschafter in Australien, Darius Degutis, äußerte Dankbarkeit für die erfolgreiche Rettung von Mockus, der vor seiner Rückkehr an Land noch medizinisch betreut wird.
In der Vergangenheit gab es schon ähnliche Rettungen. Der australische Ruderer Tom Robinson wurde 2023 unter vergleichbaren Bedingungen gerettet, und der britische Ruderer Peter Bird verschwand 1996 während seiner versuchten Überquerung des Pazifiks. Sein Körper wurde nie gefunden, was die Risikosituation bei solch extremen Unternehmungen verdeutlicht.
Ein kritisches Umfeld für Seenotrettung
In einem breiteren Kontext sind ähnliche Risiken für Seeüberquerungen in anderen Teilen der Welt zu beobachten. 2023 wurde als eines der tödlichsten Jahre im zentralen Mittelmeer verzeichnet, während NGO-Schiffe mit restriktiven Maßnahmen bei Rettungsaktionen konfrontiert sind. Diese Schiffe, wie die der Organisation Sea-Watch, sehen sich zunehmenden Einschränkungen ausgesetzt. Einige Schiffe sind aufgrund neuer italienischer Gesetze bereits über 160 Tage an der Rettung gehindert, was eine Besorgnis über steigende Todesfälle im Mittelmeer auslöst, berichtet sea-watch.org.
Die italienischen Behörden fordern von NGO-Schiffen, nach einer Rettung sofort einen zugewiesenen Hafen anzulaufen, selbst wenn in der Nähe andere Boote in Seenot sind. Diese Maßnahmen gefährden effektiv die Fähigkeit der Rettungsschiffe, Leben zu retten, was mit den Ertrinkungszahlen im Mittelmeer in starkem Zusammenhang steht.
Die Rettung von Aurimas Mockus zeigt eindrücklich die Herausforderungen und Risiken, die mit der Seefahrt verbunden sind, insbesondere unter extremen Wetterbedingungen und in einer Zeit, in der die Suche und Rettung durch neue gesetzliche Auflagen erschwert wird.