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Kein Verfahren gegen Marilyn Manson: Wood fordert Gesetzesänderungen

Am 25. Januar 2025 gab die Staatsanwaltschaft Los Angeles bekannt, dass keine Anklage gegen Marilyn Manson erhoben wird. Evan Rachel Wood äußert sich zu den erschütternden Vorwürfen und der Bedeutung des Phoenix Act für die Opferschutzgesetze.

Die Entscheidung der Staatsanwaltschaft Los Angeles, keine Anklage gegen den Musiker Marilyn Manson, bürgerlich bekannt als Brian Warner, zu erheben, sorgt für Aufregung und Enttäuschung. Nach vierjährigen Ermittlungen gab die Staatsanwaltschaft am 24. Januar bekannt, dass die Anschuldigungen gegen Manson wegen sexueller Übergriffe nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden konnten. Zudem liegen die Vorwürfe der häuslichen Gewalt außerhalb der Verjährungsfrist, die in Kalifornien für diese Art von Delikten gilt. Das bestätigte die Gala.

Die Ermittlungen konzentrierten sich auf Vorfälle, die zwischen 2009 und 2011 in West Hollywood stattgefunden haben sollen. Wichtige Stimmen in diesem Prozess sind Evan Rachel Wood, Mansons Ex-Verlobte, und die Schauspielerin Esmé Bianco, die beide Vorwürfe gegen Manson erhoben haben. Wood, eine der ersten, die Manson öffentlich des Missbrauchs beschuldigte, äußerte sich erfreut über die Courage anderer Überlebender, die ebenfalls Anschuldigungen vorgebracht hatten. Sie betonte jedoch auf Instagram, dass die Verjährungsfrist ein entscheidendes Hindernis darstellt. Diese Aussage ist besonders relevant, da die gesetzlichen Regelungen in Kalifornien vorsehen, dass die Verjährungsfrist für häusliche Gewalt von drei auf fünf Jahre verlängert wurde – im Rahmen des sogenannten Phoenix Act, das Wood selbst unterstützte.

Gesetzliche Rahmenbedingungen

Die gesetzlichen Bestimmungen zur Verjährung von Straftaten in Kalifornien sind komplex. Für schwere Verbrechen, die mit einer Gefängnisstrafe von mehr als acht Jahren bedroht sind, gilt eine Verjährungsfrist von sechs Jahren. Bei weniger schweren Delikten, darunter auch einige Formen von sexueller Gewalt, beträgt diese oft nur drei Jahre, während für schwerwiegende Sexualverbrechen gegen Minderjährige spezielle Regelungen bestehen. In den meisten Fällen erlischt das Recht auf strafrechtliche Verfolgung nach Ablauf der gesetzlich festgelegten Fristen, was in diesem Fall für beide Hauptanklagenden negative Auswirkungen hatte. Mehr über diese gesetzlichen Rahmenbedingungen findet man auf anwalt.de.

Wood äußerte in ihrer Erklärung, dass sie die Wichtigkeit des Phoenix Act weiterhin unterstreicht, auch wenn dieser nicht rückwirkend angewendet werden kann. „Es sollte keinen Verfall von Beweisen für Gewaltverbrechen geben“, sagte Wood und stellte die Forderung auf, die Gesetze zu reformieren. Sie bestätigte auch, dass ihre persönlichen Erfahrungen und die der anderen Frauen nicht in Vergessenheit geraten dürfen, trotz der rechtlichen Hürden. Wood hatte bereits im April 2019 vor dem kalifornischen Senat über die Notwendigkeit einer Gesetzesänderung zur Verjährungsfrist für häusliche Gewalt angesprochen.

Marilyn Manson selbst hat alle Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs und der Gewalt zurückgewiesen. Sein Anwalt, Howard King, äußerte sich erleichtert über die Entscheidung der Staatsanwaltschaft und bekräftigte die Unschuld seines Mandanten. Im November 2024 zog Manson zusätzlich eine Gegenklage wegen Verleumdung zurück und sah sich gezwungen, Wood rund 300.000 Euro für Anwaltskosten zu zahlen, was die Auseinandersetzungen zwischen den früheren Partnern weiter anheizte.

Im Angesicht dieser Entwicklungen bleibt die Diskussion um den rechtlichen Schutz von Überlebenden sexueller Gewalt und die Notwendigkeit Gesetzesänderungen in den USA von zentraler Bedeutung. Die Stimmen von Evan Rachel Wood und den weiteren Betroffenen könnten einen Wendepunkt in der Wahrnehmung und dem Umgang mit solchen schweren Vorwürfen darstellen.

Referenz 1
www.gala.de
Referenz 2
www.rollingstone.com
Referenz 3
www.anwalt.de
Quellen gesamt
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