
Die Ukraine erhöht ihren Drang nach mehr militärischer Unterstützung, während die geopolitischen Spannungen infolge des Ukraine-Konflikts weiter zunehmen. Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bekräftigt, dass die Ukraine bereit ist, weitere Flugabwehrsysteme aus eigener Tasche zu kaufen. Dies geschah nach einem entscheidenden Treffen der Ramstein-Gruppe in Brüssel, bei dem die Entschlossenheit, die militärische Kapazität der Ukraine zu erhöhen, hervorgehoben wurde. Diese Informationen wurden von Merkur berichtet.
Selenskyj betonte die Notwendigkeit starker Waffen, um das Leben von Zivilisten zu schützen, insbesondere angesichts der anhaltenden Bedrohungen durch Russland. In diesem Zusammenhang hat Deutschland, zusammen mit weiteren internationalen Partnern, der Ukraine Militärhilfen in Milliardenhöhe zugesagt. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius kündigte unter anderem die kurzfristige Lieferung von Iris-T Flugabwehrraketensystemen, Kampfpanzern sowie weiteren militärischen Geräten an. Zudem arbeiten die Mitgliedsstaaten an langfristigen Zusagen, die unter anderem mehr als 1.100 Radarsysteme zur Bodenüberwachung umfassen sollen.
Dringlichkeit der Luftverteidigung
Der Verteidigungsminister wies darauf hin, dass die Ramstein-Gruppe, die aus etwa 50 Nationen besteht, einen Gesamtwert von weiteren Hilfen in Höhe von 21 Milliarden Euro vereinbart hat. In diesem Kontext äußerte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba die dringende Notwendigkeit eines umfassenden Luftverteidigungssystems. Dieses sollte nicht nur zur Sicherheit der Zivilbevölkerung dienen, sondern auch kritische Infrastrukturen in der Ukraine schützen. Kuleba bedankte sich zudem für die Entscheidung Deutschlands, bereits Iris-T-Systeme zu liefern, und forderte die Stationierung von Patriot-Flugabwehrsystemen in der Ukraine.
Deutschland hat auch bereits angeboten, Patriot-Systeme in Polen zu stationieren. Dies geschah als Reaktion auf den Einschlag einer vermutlich fehlgeleiteten Flugabwehrrakete in polnisches Gebiet. Warschau hat angeregt, diese Systeme direkt in die Ukraine zu verlegen. Bundesaussenministerin Annalena Baerbock betonte während eines Treffens in Bukarest, dass ein kontinuierlicher Austausch über die Stärkung der Selbstverteidigung der Ukraine mit der NATO und der Ukraine stattfindet.
Umfangreiche militärische Unterstützung aus Deutschland
Die militärische Unterstützung Deutschlands für die Ukraine umfasst mittlerweile großzügige Zusagen. Laut Bundesregierung belief sich die gesamte Militärhilfe bislang auf etwa 28 Milliarden Euro. Dies schließt finanziellen Mittel der Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung sowie Materialabgaben aus Beständen der Bundeswehr ein.
Die Lieferungen an die Ukraine sind vielfältig und reichhaltig. Zu den bisherigen Unterstützungsleistungen zählen unter anderem:
- Gepanzerte Gefechtsfahrzeuge, darunter 203 MRAP-Modelle und über 140 Schützenpanzer MARDER.
- Luftverteidigungssysteme, wie beispielsweise 60 Flakpanzer GEPARD und 4 PATRIOT Startgeräte.
- Artilleriemunition mit 427.000 Schuss 155 mm sowie 25 Panzerhaubitzen 2000.
- Drohnen und Drohnenabwehr mit insgesamt über 1.500 Drohnen.
Selenskyj äußerte auch seine Besorgnis über die Rolle Chinas im Konflikt, da er angeblich mehrere Hundert chinesische Staatsbürger in den Reihen der russischen Streitkräfte beobachtet hat. China hat diese Vorwürfe jedoch vehement zurückgewiesen. Währenddessen forderte der US-Präsident Donald Trump sowohl Russland als auch die Ukraine zu Verhandlungen über einen Waffenstillstand auf. Trotz dieser politischen Rufe setzte Russland seine militärischen Angriffe auf ukrainische Städte wie Odessa, Kiew und Charkiw fort, was die Dringlichkeit einer umfassenden militärischen Unterstützung unterstreicht.