
Inmitten eines angespannten internationalen Handelsklimas hat US-Präsident Donald Trump eine vorübergehende Aussetzung bestimmter Sonderzölle angekündigt. Laut bnn.de sorgt dieses Schritt jedoch für Unruhe an den Börsen, da die Aktienmärkte in den USA nach einem anfänglichen Aufschwung zurückgingen. Der Dow Jones Industrial fiel um 2,50 % und schloss bei 39.593,66 Punkten. Der S&P 500 reduzierte sich um 3,46 % auf 5.268,05 Punkte, während der Nasdaq 100 um 4,19 % auf 18.343,57 Punkte nachgab.
Trump begründete die Entscheidung zur Aussetzung der neuen Zölle mit der durch die Handelskonflikte entstandenen Unruhe. Zuvor war die Marktlage durch steigende Zölle, insbesondere auf China, belastet. Die neuen US-Zölle auf China wurden von 125 % auf 145 % erhöht. Diese drastische Maßnahme geschah vor dem Hintergrund, dass Trump China beschuldigte, seine Währung zu manipulieren, um die negativen Auswirkungen der Zölle abzumildern. Die zuvor bestehenden Zölle auf Automobilimporte wurden allerdings nicht ausgesetzt, was vor allem von Branchenverbänden der US-Autoindustrie kritisiert wurde.
Verschiedene Reaktionen und Prognosen
Finanzminister Scott Bessent sah in der Aussetzung der Zölle eine Möglichkeit für US-Verbündete, ein Zollabkommen auszuhandeln. Großbritannien plante, die Verhandlungen über ein Handelsabkommen mit den USA während dieser Zollpause fortzusetzen. In der EU gab es ebenfalls einen Rückzieher: Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte an, Gegenmaßnahmen für drei Monate auf Eis zu legen. Trump bezeichnete diese Entscheidung als klug.
Nach den Ankündigungen stiegen die Aktienkurse und Ölpreise vorübergehend; der Dow Jones gewann 6,6 %, der Nasdaq 9,7 %. Dies zeigt, wie sensibel die Märkte auf die Ankündigungen der US-Regierung reagieren. Dennoch bleibt der Konflikt ernst, insbesondere mit einer Reihe von Zöllen, die weiterhin in Kraft sind, darunter ein pauschaler Zoll von 10 % auf Einfuhren aus fast allen Ländern.
Globale Handelsdynamik unter Druck
Die Situation mit den Zöllen ist nicht nur ein Thema in den USA. China hat seine Zölle auf US-Produkte von 34 % auf 84 % erhöht, und die Handelskriege zwischen Nationen nehmen zu. Die WTO, die seit ihrer Gründung im Jahr 1994 versucht, die Liberalisierung des Welthandels voranzutreiben, sieht sich Herausforderungen gegenüber; insbesondere seit den USA unter Barack Obama und jetzt unter Trump die Effektivität der Regeln in Frage stellen. Nach der Finanzkrise 2008 schlägt ein Trend zum Protektionismus zurück, der von den Schwellenländern mit höheren Zöllen einhergeht.
Experten warnen, dass Zölle nicht nur zu höheren Preisen führen, sondern auch die globalen Lieferketten stören können. In den letzten Jahren haben Zölle in den USA zu einem Verlust von sechs Millionen Arbeitsplätzen im verarbeitenden Gewerbe geführt. Die Handelsbilanz der USA ist weiterhin negativ, was die Notwendigkeit unterstreicht, Handelsbarrieren abzubauen und auch auf lange Sicht Lösungen zu finden.
Angesichts dieser Entwicklungen wird deutlich, dass die Auswirkungen von Trumps Zollpolitik weitreichend sind und einen tiefen Einfluss auf die Märkte sowie die globalen Handelsbeziehungen haben. Die Unsicherheit, die diese Fahrwasser mit sich bringen, könnte sich in den kommenden Monaten weiter verstärken.
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