
Die Gewerkschaft ver.di hat zu erneuten Warnstreiks im privaten Omnibusgewerbe aufgerufen, die am Dienstag und Mittwoch in Baden-Württemberg stattfinden werden. Betroffen sind über 30 Betriebe und rund 9.000 Beschäftigte. Diese Streiks gelten als Teil der laufenden Tarifrunde und sind bereits der dritte ihrer Art in dieser Verhandlungsperiode. Frühere Arbeitsniederlegungen fanden am 9. und 10. Januar sowie in dieser Woche statt. Besonders am Dienstag sind umfassende Busausfälle zu erwarten, da die meisten Warnstreiks einen Tag andauern werden.
In mehreren Städten in Baden-Württemberg werden die Auswirkungen deutlich spürbar sein. Zu den betroffenen Regionen gehören unter anderem Tübingen, Reutlingen, Waiblingen, Ludwigsburg, und der Großraum Stuttgart. Auch in Städten wie Heilbronn, Schwetzingen und Aalen sind Ausfälle zu erwarten. Ver.di fordert eine Entgeltsteigerung um 9% sowie eine Erhöhung von 100 Euro für Auszubildende bei einer Laufzeit des neuen Tarifvertrags von 12 Monaten. Im Gegensatz dazu strebt der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) eine Laufzeit von zwei Jahren an und bietet lediglich Lohnerhöhungen im Rahmen der Inflation an. Laut SWR soll die nächste Verhandlungsrunde am 31. Januar stattfinden.
Massive Einschränkungen im Busverkehr
Bereits zur Frühschicht am Dienstag und Mittwoch beginnen die Arbeitsniederlegungen. Die Heidenheimer Verkehrsgesellschaft wird sich am Mittwoch diesen Streiks anschließen, was zu weiteren Einschränkungen führt. Insbesondere in Städten wie Göppingen, Esslingen und Ludwigsburg stehen die Busse still. Die Schwäbische Post hebt hervor, dass die Warnstreiks auch die Linien der Friedrich-Müller-Omnibusgesellschaft im Ostalbkreis betreffen werden, was zusätzliche Unannehmlichkeiten für Pendler und Fahrgäste mit sich bringt.
Angesichts der aktuellen Lage betont ver.di, dass das Angebot des WBO als nicht verhandlungsfähig erachtet wird. Diese Situation steht im Kontext einer breiteren Welle von Arbeitskämpfen im Verkehrssektor, wie sie auch bei den Streiks von ver.di und EVG im vergangenen Jahr zu beobachten waren. Bundesweit kam es zu massiven Beeinträchtigungen im öffentlichen Verkehr, und die Koordination dieser Warnstreiks wird von Experten als unerlässlich angesehen, um die Forderungen der Gewerkschaften durchzusetzen. Der Tagesschau hebt hervor, dass die momentane Eskalationsbereitschaft der Gewerkschaften aufgrund unzureichender Fortschritte in den Tarifverhandlungen hoch ist.
Die Friedenspflicht, welche zuvor die Streiks und Arbeitsniederlegungen untersagte, endete am 31. Dezember 2024. Dies hat den Gewerkschaften rechtlich die Möglichkeit gegeben, während der laufenden Verhandlungen Warnstreiks anzusetzen. Während die Dritte Verhandlungsrunde für den 31. Januar ansteht, zeigt sich bereits jetzt, dass die Beschäftigten des Busverkehrs bereit sind, für ihre Rechte und Forderungen zu kämpfen, was in den nächsten Tagen zu weiteren Protesten führen könnte.