BodenseekreisLindau

Bodensee in Gefahr: Biber bedrohen Obstbauern und Ernte!

Bodensee-Obstbauern kämpfen gegen Biber-Schäden: Rund 200 Apfelbäume sind betroffen. Erfahren Sie mehr über den Schutz und die Herausforderungen für die Landwirtschaft in Bodolz.

Im Bodenseekreis sind die Obstbauern stark unter Druck geraten. In der Gemeinde Bodolz sind rund 200 Apfelbäume durch einen Biber erheblich beschädigt worden. Diese Situation stellt nicht nur eine ernsthafte Bedrohung für die bevorstehende Ernte dar, sondern gefährdet auch die Existenz vieler Betriebe in der Region. Der Obstbau ist ein wesentlicher Wirtschaftszweig am Bodensee und zählt neben dem Tourismus zu den zentralen wirtschaftlichen Säulen. In Bodolz leben etwa 3000 Einwohner, und im Jahr 2020 betrieben noch 16 landwirtschaftliche Betriebe Obstbau.

Die Schäden an den Apfelbäumen sind nicht die ersten dieser Art. Bereits in der Vergangenheit haben Biber im Kreis Lindau den Obstbauern zu schaffen gemacht. Einige Landwirte haben mittlerweile vorsorglich Stromzäune um ihre Bäume gezogen, um ihre Ernte zu schützen. Diese Maßnahmen sind notwendig, da der Biber trotz seines Status als geschützte Tierart eine wachsende Bedrohung für die landwirtschaftliche Produktion darstellt.

Biber bei der Arbeit

Die jüngsten Vorfälle sind Teil eines größeren Trends. Die Biberpopulation hat in den letzten Jahren stark zugenommen. So berichtet Südkurier von einem weiteren Vorfall am Bodensee, bei dem eine Pappel an der Seestraße durch Bissspuren geschädigt wurde. Die Anwohnerin Sylvia Schnitzius bemerkte die Schäden und zeigte sich erstaunt, dass der Biber die steile Böschung hinaufgeklettert war. Lisa Maier vom Naturschutzbund Bodenseezentrum erklärt, dass ein solches Verhalten nicht ungewöhnlich ist. Sie hebt hervor, dass Biber auf der Suche nach Futter bis zu zwei Kilometer zurücklegen können und normalerweise weiche Hölzer wie Pappeln bevorzugen.

Um die Bäume an der Seestraße zu schützen, hatte die Stadt am 17. Januar bereits einen Schutzzaun rund um die beschädigte Pappel errichtet. Anja Fuchs, Pressesprecherin der Stadt, gab bekannt, dass derzeit geprüft wird, ob weitere Schutzmaßnahmen notwendig sind. Der Druck auf die Anwohner wächst, da einige Bewohner eine stärkere Regulierung der Biberpopulation fordern.

Schutz und Management der Biber

Trotz der Konflikte haben die Biber auch positive ökologische Auswirkungen. Sie schaffen Lebensräume für seltene Tierarten und tragen dazu bei, Wasser in der Landschaft zu halten. Das Landratsamt hat ein Bibermanagement ins Leben gerufen, das Fachleute und ehrenamtliche Biberberater umfasst, um die Tiere zu überwachen und Konflikte zu lösen. Die Berater fungieren als erste Ansprechpersonen für Anliegen in der Bevölkerung und bieten Unterstützung bei der Einrichtung von Schutzmaßnahmen wie Zäunen und Verbissanstrichen.

Insgesamt zeigt sich, dass die wachsende Biberpopulation sowohl Herausforderungen als auch Chancen für die Region mit sich bringt. Während die Landwirte um ihre Existenz kämpfen, wird deutlich, dass ein ausgewogenes Management der Biber notwendig ist, um die Interessen der Landwirtschaft und den Schutz des Tierbestands in Einklang zu bringen.

Referenz 1
www.schwaebische.de
Referenz 2
www.suedkurier.de
Referenz 3
www.bodenseekreis.de
Quellen gesamt
Web: 7Social: 87Foren: 79