
Ab dem Montag, den 24. Februar 2025, werden in Weyhe umfangreiche Bauarbeiten auf der B6 beginnen. Die Bundesstraße muss in einem Zeitraum von voraussichtlich zweieinhalb Jahren halbseitig gesperrt werden. Grund für diese Maßnahmen ist die Erneuerung der wichtigen Wassertransportleitung Söse-Nord 2. Diese Leitung ist von großer Bedeutung für die Trinkwasserversorgung von rund 130.000 Menschen in der Region und wird von den Harzwasserwerken saniert. Die Investitionssumme für das gesamte Projekt beläuft sich auf etwa 13 Millionen Euro, damit die zukünftige Wasserversorgung gesichert werden kann.
Die halbseitige Sperrung geschieht in mehreren Abschnitten. Im ersten Bauabschnitt wird der Bereich zwischen Erichshofer Straße und Angelser Straße betroffen sein. In Erichshof wird die Fahrbahn in Richtung Syke/Nienburg bis zum 5. September 2025 gesperrt. Der Verkehr wird über die B51 und B322 umgeleitet, während die Straße in Richtung Bremen weiterhin befahrbar bleibt. Auch die Zugänglichkeit der Geh- und Radwege wird gewährleistet, jedoch muss der Gehweg auf der östlichen Seite abschnittsweise gesperrt werden.
Notwendigkeit der Sanierung
Die Wasserleitung Söse-Nord 2 wurde bereits in den 1930er-Jahren gebaut und wird nun zum ersten Mal umfassend saniert. Diese Maßnahme ist unerlässlich, um eine dauerhafte Trinkwasserversorgung für die Anwohner sicherzustellen. Die Sanierung wird nicht nur die Lebensdauer der Leitung erhöhen, sondern auch dem technischen Fortschritt Rechnung tragen. Die Erklärung der Harzwasserwerke zeigt, wie wichtig diese Maßnahme für die Region Diepholz und Bremen ist, da sie die wichtigste Trinkwasserleitung für das südliche Bremer Umland darstellt.
Doch trotz der Notwendigkeit solcher Infrastrukturprojekte sehen sich Kommunen in Deutschland einem erheblichen Investitionsstau gegenüber. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik haben Kommunen einen Rückstand an Investitionen von rund 150 Milliarden Euro. Um diesen Stau aufzulösen, sind innerhalb der nächsten zehn Jahre zusätzliche Investitionen in Höhe von 457 Milliarden Euro nötig. Diese Zahlen unterstreichen die Herausforderungen, vor denen die öffentliche Infrastruktur steht und zeigen, dass langfristige Planungen und Mittelverfügbarkeiten dringend verbessert werden müssen, um derartige Projekte erfolgreich abzuwickeln.
Die bevorstehenden Bauarbeiten an der B6 sind daher nicht nur ein lokal bedeutendes Vorhaben, sondern sind auch ein Teil einer größeren Debatte über die Notwendigkeit von Investitionen in die Infrastruktur. Die Kombination aus der Erneuerung alter Wasserleitungen und den Herausforderungen bei der Förderung öffentlicher Gelder zeigt, wie wichtig es ist, infrastrukturelle Maßnahmen koordiniert und effektiv zu planen.