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Asylanträge in Deutschland 2024: Zahlen fallen auf den tiefsten Stand!

Im Jahr 2024 sank die Zahl der Asylanträge in Deutschland um 29 Prozent. Welche Ursachen führten zu diesem Rückgang und wie beeinflusst die aktuelle Migrationspolitik die Situation?

Im Jahr 2024 erlebte Deutschland einen signifikanten Rückgang bei den Asylanträgen. Laut tagesschau.de sind die Anträge um rund 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Insgesamt stellten 250.945 Personen einen Erst- oder Folgeantrag auf Asyl, was einem Rückgang von 28,7 Prozent entspricht. Die Zahl der Erstanträge allein betrug 229.751, was einem Minus von 30,2 Prozent entspricht. Außerdem wurden 21.194 Folgeanträge im Jahr 2024 gestellt.

Das Jahr 2024 rangiert als das Jahr mit der siebthöchsten Zahl an Asylanträgen in der Geschichte Deutschlands. Zum Vergleich: 2016 wurde die höchste Zahl mit 745.545 Anträgen verzeichnet. Die Mehrzahl der Anträge kam von Menschen aus Syrien, Afghanistan und der Türkei. Diese Entwicklung wurde nicht nur von der Bundesregierung zur Kenntnis genommen, sondern auch von der Union, die die hohe Zahl der Asylbewerber kritisierte und die Migrationspolitik der Regierung als gescheitert bezeichnete.

Schutzquoten und Verfahren

Bundesinnenministerin Nancy Faeser betrachtete den Rückgang als Erfolg und lobte das „konsequente Handeln“ der Regierung. Um die Schleuserrouten zu unterbrechen, wurden Kontrollen an den deutschen Landgrenzen eingeführt. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) entschied 301.350 Asylverfahren, wobei 44,4 Prozent der Fälle Schutz gewährt wurde. Besonders hohe Schutzquoten wurden für syrische Flüchtlinge verzeichnet, die bei 83 Prozent lagen, gefolgt von afghanischen Flüchtlingen mit 74,7 Prozent. Im Gegensatz dazu erhielten aus der Türkei nur 9,4 Prozent Schutzstatus.

Die durchschnittliche Dauer der Asylverfahren betrug 8,7 Monate. Dies stellt einen Anstieg im Vergleich zu 6,8 Monaten im Jahr 2023 dar. Kritiker führen diesen Anstieg auf die erhöhten administrativen Anforderungen und den Mangel an Ressourcen zurück.

Ukrainische Flüchtlinge und Kontroversen

Laut der bpb erfassen die Antragszahlen des BAMF nur einen Teil der Fluchtzuwanderung nach Deutschland. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 sind mehrere Millionen Menschen geflüchtet. Im deutschen Ausländerzentralregister waren Mitte August 2024 rund 1,2 Millionen Schutzsuchende aus der Ukraine registriert. Diese Gruppe hat die Möglichkeit, unbürokratisch einen vorübergehenden Aufenthaltstitel zu erhalten, ohne ein Asylverfahren durchlaufen zu müssen, was dazu führt, dass die Mehrheit der ukrainischen Schutzsuchenden keinen Asylantrag stellt und daher nicht in den BAMF-Zahlen erfasst wird.

Im Jahr 2024 (Januar bis August) gingen 160.140 Erstanträge und 14.229 Folgeanträge beim BAMF ein. Dies stellt einen Rückgang von 21,7 Prozent bei den Erstanträgen und 9,1 Prozent bei den Folgeanträgen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dar. Ein Blick auf die Zahlen von zeit.de zeigt, dass von 2023 zu 2024 fast 100.000 Anträge weniger eingegangen sind, was einen signifikanten Wandel darstellt.

Zusammenfassend zeigt sich, dass Deutschland trotz des Rückgangs der Asylanträge nach wie vor Spitzenreiter innerhalb der Europäischen Union bleibt. Die Herausforderungen umfassen jedoch nicht nur die Zahlen, sondern auch die Qualität der Verfahren und den Zugang zu Schutz für gefährdete Gruppen.

Referenz 1
www.tagesschau.de
Referenz 2
www.bpb.de
Referenz 3
www.zeit.de
Quellen gesamt
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