
Die Asklepios Kliniken in Bad Oldesloe und Selent haben einen wegweisenden Schritt in der medizinischen Logistik vollzogen. Am 24. März 2025 starteten sie in Deutschland den ersten Linienflugbetrieb für den Transport von medizinischen Laborproben per Drohne. Dieses innovative Projekt wurde von der medizinischen Vorständin Sara Sheikhzadeh ins Leben gerufen und ermöglicht eine schnellere Diagnostik, insbesondere in Notfällen.
Die Drohnen fliegen zwischen der Asklepios Privatklinik Blomenburg in Selent und der Asklepios Klinik in Bad Oldesloe. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 120 km/h und einem Flugradius von über 100 Metern Höhe werden sie die 60 Kilometer lange Strecke in etwa 30 Minuten zurücklegen. Die erste Drohne landete an diesem Morgen erfolgreich in Bad Oldesloe.
Optimierung der Versorgungslogistik
Das neue System zielt darauf ab, die Laborversorgung für kleinere und ländlich gelegene Einrichtungen zu sichern. Daniel Amrein, Geschäftsführer der Asklepios Kliniken, hebt die wachsende Bedeutung des Drohnentransports für Kliniken ohne eigene Laborkapazitäten hervor. Die geplante Flugfrequenz beträgt mindestens einmal täglich.
In Zusammenarbeit mit dem Labordienstleister Medilys und dem Schweizer Start-up Jedsy, das die Technologie bereitstellt, wird der Transport von bis zu vier Kilogramm Laborproben realisiert. Vor allem Blutproben stehen dabei im Fokus. Zukünftig wird auch der Transport von Blutkonserven über größere Distanzen angestrebt. Jedsy CEO Christian Bredemeier betont das große Potenzial der Drohnentechnologie für den deutschen Gesundheitsmarkt.
Vorteile und Herausforderungen des Drohneneinsatzes
Drohnen bieten nicht nur einen schnelleren Transport, sondern auch die Möglichkeit, Versorgungsengpässe in ländlichen oder schwer zugänglichen Gebieten zu überwinden. Diese Innovation reduziert die Zeit bis zur Behandlung deutlich und steigert somit die Qualität der medizinischen Ergebnisse. Darüber hinaus sind die eingesetzten Drohnen elektrisch und größtenteils autonom, was sie umweltfreundlicher als herkömmliche Fahrzeugtransporte macht.
Dennoch gibt es Herausforderungen, die bei der Implementierung berücksichtigt werden müssen. Dazu gehören regulatorische Bestimmungen und technische Spezifikationen, die für den kommerziellen Drohneneinsatz erforderlich sind. Auch die Integration in bestehende logistische Strukturen und die Schaffung geeigneter Landeplätze sind notwendig.
Die aktuellen Fortschritte in der Drohnentechnologie – einschließlich hochauflösender Kameras, Sensoren und komplexer Navigationssysteme – bieten jedoch vielversprechende Lösungen für die effektive Nutzung dieser Technologie im Gesundheitssektor. Experten sehen ein enormes Potenzial für den flächendeckenden Einsatz von Drohnen zur effizienteren vor Ort Behandlung und Verbesserung der Patientenversorgung.
Die Initiative der Asklepios Kliniken stellt einen bedeutenden Schritt in der Nutzung von Drohnen für die medizinische Logistik dar, die auch wiederholt in verschiedenen Projekten erfolgreich erprobt wurde. Der Markt für solche Dienstleistungen im Gesundheitssektor wird in Deutschland bis 2025 auf über 1,6 Milliarden Euro anwachsen, mit einer jährlichen Wachstumsrate von 14,5 Prozent. Diese Entwicklungen könnten die Art und Weise, wie medizinische Güter transportiert werden, nachhaltig verändern.