
Am 5. Februar 2025 wurde Prof. Dr. Julia Arlinghaus von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg erneut als Vorsitzende der Wissenschaftlichen Kommission des Wissenschaftsrats bestätigt. Dies würdigt ihr anhaltendes Engagement für die Weiterentwicklung der deutschen Wissenschafts- und Hochschullandschaft. Der Wissenschaftsrat, als wichtigstes wissenschaftspolitisches Beratungsgremium Deutschlands, hat Arlinghaus seit ihrer ersten Berufung im Januar 2021 in seinen Reihen.
Arlinghaus, Inhaberin des Lehrstuhls für Produktionssysteme und -automatisierung, leitet zudem das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Gestaltung und das Management digitaler Produktionssysteme sowie auf die Planung von Fabrikautomatisierungssystemen und Transformationsprozessen für die Industrie. Vor ihrer Professur arbeitete sie im Bereich Beratung für operative Exzellenz und Lean Management bei Porsche Consulting.
Beruflicher Werdegang und Expertise
Die promovierte Wirtschaftsingenieurin hat an der Universität Bremen und der Tokyo University in Japan studiert und 2011 ihre Promotion im Bereich Business Innovation an der Universität St. Gallen in der Schweiz abgeschlossen. Ihre akademische Laufbahn führte sie über verschiedene Positionen, darunter die Professur für die Optimierung von Produktions- und Logistiknetzwerken an der Jacobs University Bremen und eine Stellung als Lehrstuhlinhaberin für Management für Industrie 4.0 an der RWTH Aachen, bevor sie schließlich in ihre aktuelle Rolle an der Otto-von-Guericke-Universität wechselte.
Im Wissenschaftsrat berät Arlinghaus Bund und Länder in Fragen der Hochschulentwicklung und der staatlichen Forschungförderung. Ihre Wiederbestätigung zeigt das Vertrauen in ihre Fähigkeiten sowie in ihre Vision für die künftige Entwicklung des Wissenschaftssystems in Deutschland. Die Wissenschaftliche Kommission, der sie als Vorsitzende vorsteht, umfasst 32 Mitglieder, wobei 24 aus Wissenschaft und Forschung und 8 aus dem öffentlichen Leben stammen.
Die Rolle des Wissenschaftsrats
Der Wissenschaftsrat selbst, gegründet 1957, ist das älteste wissenschaftspolitische Beratungsgremium in Europa. Er hat die Aufgabe, die Bundesregierung und die Länderregierungen in wissenschafts- und forschungspolitischen Fragen zu beraten. Dazu gehört die Durchführung evaluativer Verfahren, Akkreditierungen von hochschulischen Angeboten und die Bewertung von Forschungseinrichtungen. Diese Aspekte sind entscheidend für die zukünftige Gestaltung der Hochschullandschaft und die Förderung von Innovationsprozessen.
Im Kontext der fortschreitenden Digitalisierung der Hochschulen betont der Wissenschaftsrat die Notwendigkeit zusätzlicher Investitionen seitens der Politik sowie starker Unterstützungsstrukturen, um eine qualitative Verbesserung von Lehre und Studium zu erzielen. Diese Digitalisierung wird als eine große Transformationsaufgabe beschrieben, die die Mitwirkung aller Hochschulgruppen (Hochschulen, Lehrende sowie Studierende) erfordert. Dies wurde zuletzt in den Empfehlungen des Wissenschaftsrats zur Digitalisierung in Lehre und Studium ausgeführt, die 2022 veröffentlicht wurden.
Der anhaltende Fokus auf digitale Produktionssysteme und die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren im Bildungsbereich stellen für Arlinghaus und den Wissenschaftsrat zukunftsweisende Herausforderungen dar. Unter ihrer Leitung wird die Weiterentwicklung und Verbesserung dieser Systeme mit Sicherheit einen zentralen Stellenwert einnehmen, um die deutsche Hochschulbildung im internationalen Vergleich zu stärken.
Für weiterführende Informationen zu ihren Aktivitäten und den Empfehlungen des Wissenschaftsrats, siehe Uni Magazin, VWI und Wissenschaftsrat.