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Arabische Kultur lebendig: Festtags-Weblog an der FU Berlin!

Am 15. Januar 2025 feiert die Freie Universität Berlin einen neuen Weblog, der arabische Kultur in Deutschland beleuchtet. Die Veranstaltung zielt darauf ab, historische und persönliche Geschichten der arabischen Community zu präsentieren.

Am Mittwoch, dem 15. Januar 2025, findet an der Freien Universität Berlin die Release-Feier eines Weblogs über arabische Kultur in Deutschland statt. Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr im Studierenden-Café der Holzlaube und bietet einen Einblick in die arabische Kultur und das Leben in Deutschland seit dem 19. Jahrhundert. Projektleiterin Prof. Beatrice Gründler, die das Institut für Arabistik leitet, hat dieses Projekt ins Leben gerufen, um die richtige Wahrnehmung der arabischen Community und ihre Geschichte in Berlin vor dem Zweiten Weltkrieg zu fördern.

Ruben Schenzle, der das Forschungsseminar „Arabische Spuren in Deutschland (vor 1945)“ leitet, wird die Inhalte des Weblogs vorstellen. Der Fokus des Weblogs liegt auf Geschichten und Biografien von arabischsprechenden Menschen, die in Deutschland lebten. Dazu zählen bemerkenswerte Personen wie Emily Ruete, eine Prinzessin aus Sansibar, die mehr als 50 Jahre in Deutschland verbrachte, und Mod Helmy, ein mutiger Medizinstudent, der während der 1940er Jahre eine jüdische Familie rettete.

Kulturelle Brücken und Erinnerungen

Das Weblog ist Teil eines größeren Bestrebens, die vielfältigen kulturellen Einflüsse, die die Geschichte Deutschlands geprägt haben, sichtbar zu machen. Der Artikel von Isabel Alwan, Sina al-Khatib und Jasmin al-Pattat beschreibt die Errichtung der ersten Moschee in Berlin, der Ahmadiyya-Moschee, die 1928 in Wilmersdorf eröffnet wurde. Dieses architektonische Meisterwerk, das unter Denkmalschutz steht und sich am Taj Mahal orientiert, stellt nicht nur ein religiöses Zentrum dar, sondern auch einen Ort des interkulturellen Austauschs.

Die Moschee war seit ihrer Gründung ein Rückzugsort für Muslime in Deutschland. Die Erbauung war jedoch mit etlichen Schwierigkeiten verbunden, darunter finanzielle Probleme und Proteste von verschiedenen Seiten, die den Bau als „Spionagenest“ bezeichneten. Die ursprünglichen Pläne für einen größeren Kuppelbau in Charlottenburg scheiterten letztendlich an der Hyperinflation und finanziellen Schwierigkeiten, die in der Weimarer Republik allgegenwärtig waren.

Ein gescheiterter Kulturtransfer

Ein weiterer prägnanter Fall, der die Herausforderungen des interkulturellen Austauschs verdeutlicht, ist die Geschichte von Asis Domet, der 1890 in Kairo geboren wurde. Domet, der in einer deutschen Schule in Haifa ausgebildet wurde, strebte danach, einen Brückenbau zwischen dem orientalischen und europäischen Geist zu schaffen. Trotz seiner bedeutenden literarischen Ambitionen sah er sich in der deutschen Gesellschaft als „kein echter Deutscher“ wahrgenommen, was seine Schaffenskraft stark einschränkte.

Nach mehreren Besuchen in Europa blieb Domet in Berlin, versuchte jedoch vergeblich, seine Werke zu platzieren. Er wurde 1936 sogar für den Literaturnobelpreis nominiert, jedoch hinderte ihn die nationalsozialistische politische Lage in Deutschland an einem erfolgreichen literarischen Werdegang. Seine Bemühungen um kulturelles Verständnis und die Versöhnung zwischen Juden und Arabern blieben ungehört, so dass er in den Augen beider Gemeinschaften als Verräter galt. Domet starb schließlich 1943 in Berlin, seine Geschichte steht exemplarisch für die Herausforderungen des interkulturellen Dialogs.

Die kommende Veranstaltung an der Freien Universität Berlin soll nicht nur die arabische Geschichte in Deutschland beleuchten, sondern auch dazu beitragen, die Stimmen derjenigen zu hören, die oft im Schatten der größeren Erzählungen stehen. Mit Kaffee und Snacks zur Feier der neuen Plattform ist der Eintritt frei und eine Anmeldung nicht erforderlich. Unterstützt wird die Veranstaltung von der Gesellschaft der Alumni und Alumnae sowie der Ernst-Reuter-Gesellschaft e.V.

Solche Initiativen sind entscheidend, um die kulturellen Brücken zwischen den verschiedenen Gemeinschaften in Deutschland zu fördern und das Verständnis für die reichhaltige, vielschichtige Geschichte der arabischen Kultur in Deutschland zu vertiefen.

Für weitere Informationen über das Projekt und die Veranstaltung können Interessierte die folgenden Links besuchen: Freie Universität Berlin, Kulturelle Brücken zur ersten Moschee in Berlin, Ein gescheiterter Knotenpunkt zwischen den Kulturen.

Referenz 1
www.fu-berlin.de
Referenz 2
blogs.fu-berlin.de
Referenz 3
blogs.fu-berlin.de
Quellen gesamt
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