
Ein wichtiges Ziel der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) ist die Stärkung der Mobilität und Durchlässigkeit an Hochschulen. Mit dem Projekt MODUS, das 2020 ins Leben gerufen wurde, soll die Anerkennung und Anrechnung von Kompetenzen und Qualifikationen verbessert werden. Der Impulstag an der Technischen Universität Chemnitz, der am 31. März 2025 stattfand, diente als Plattform für Lehrende und Mitarbeitende, um den aktuellen Stand dieser Praxis zu reflektieren. Prof. Dr. Maximilian Eibl, Prorektor für Lehre und Internationales, betonte die Notwendigkeit der kontinuierlichen Weiterbildung für eine effektive Umsetzung dieser Verfahren.
Der Schwerpunkt des Impulstags lag auf der Diskussion und dem Austausch zu Themen der Anerkennung und Anrechnung. HRK-MODUS-Referentinnen Ann-Christine Birke und Madita Lücker leiteten durch den Tag und boten Vorträge sowie interaktive Elemente an. Diese Veranstaltungen waren notwendig, um nicht nur die Verbreitung qualitätsgesicherter Standards zu fördern, sondern auch digitale Verfahren und Beratungsangebote für Hochschulen weiterzuentwickeln.
Relevanz der Anerkennung von Studienleistungen
Die Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen ist entscheidend für die nationale und internationale Mobilität von Studierenden. Sie ermöglicht eine Fortsetzung des Studiums an einer anderen Hochschule oder in einem anderen Studiengang, ohne dass es zu mehrfachen Prüfungen oder unnötigen Verlängerungen der Studienzeiten kommt. Der rechtliche Rahmen für diese Anerkennung in Deutschland ist unter anderem durch die Lissabon-Konvention festgelegt, die grundlegende Prinzipien für die Anerkennung von Hochschulqualifikationen in Europa definiert.
Ein zentrales Ziel des HRK-Projekts MODUS ist die Verbesserung bestehender Anerkennungs- und Anrechnungspraxis in den Hochschulen. Dieses Projekt wird seit August 2020 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und arbeitet daran, Transparenz und Flexibilität zu erhöhen sowie institutionelle Durchlässigkeit zu fördern. Begleitend zu MODUS verlief bereits das Projekt nexus, welches bis 2020 aktiv war und sich ebenfalls mit der Gestaltung von Übergängen und der Verbesserung des Studienerfolgs beschäftigte.
Internationale Standards und Kooperationen
Die Lissabon-Konvention ist ein international anerkannter Vertrag, der die rechtlichen Grundlagen für die Anerkennung von Hochschulabschlüssen in Europa legt. Insbesondere die europäische Ebene sowie bilaterale Äquivalenzabkommen spielen eine wesentliche Rolle bei der Anerkennung ausländischer Hochschulqualifikationen in Deutschland. Hierbei fungiert die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) als zentrale Instanz, die die Anerkennung von Studienleistungen vorantreibt und formale Rahmenbedingungen schafft.
Ein bedeutender Aspekt der internationalen Anerkennung ist das NARIC, ein Netzwerk von Nationalen Akademischen Anerkennungsinformationen, das die akademische Anerkennung von Abschlüssen innerhalb der EU und des Europäischen Wirtschaftsraums verbessern soll. Dazu gehört auch der Zugang zu Informationen über die Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse über Plattformen wie ANABIN und die Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB). Diese Organisationen richten sich an Studierende und Hochschulen und bieten praktische Leitlinien sowie Beratungsangebote.