
Die rasant steigende Waschbärenpopulation in Werther hat besorgniserregende Ausmaße angenommen. Ein dramatischer Vorfall, bei dem ein Waschbär einen Jagdhund ertränkte, hat die Gemüter erhitzt und die Stadtverwaltung in Alarmbereitschaft versetzt. Der UWG-Ratsherr und Jäger Schröer hob die Problematik in einer Sitzung des Umweltausschusses hervor und stellte einen Antrag, um gemeinsam mit Jagdgenossenschaften und Behörden aktiv zu werden. Sein Ziel ist es, eine Plage durch diese invasiven Tiere zu verhindern und die Schäden, die Waschbären in Natur, Gärten und Häusern anrichten, zu minimieren. Solche Vorfälle sind in den letzten Monaten nicht Einzelfälle geblieben [Westfalen-Blatt] berichtet, dass …
Die Herausforderungen, die mit der Ausbreitung der Waschbären verbunden sind, sind nicht nur auf Werther beschränkt. In Solingen beispielsweise klagen Jäger seit rund 10 Jahren über eine zunehmende Präsenz der Waschbären, die ursprünglich keine heimische Art sind. Diese Tiere stammen aus Ausbrüchen aus Zuchtfarmen und haben sich bis ins Bergische Land verbreitet. In der Region bietet der Zugang zu Futter genügend Nahrungsquellen für eine rapide Vermehrung. Auch die Begegnungen mit Waschbären nehmen zu, woraus sich eine wachsende Anzahl an Meldungen bei den Ordnungsämtern ergibt [WDR] berichtet, dass …
Die Gefahren durch invasive Arten
Die Waschbären, die in Deutschland seit 1934 etabliert sind, stellen nicht nur eine Gefahr für die heimische Fauna dar, sondern auch für landwirtschaftliche Aktivitäten. Sie sind Allesfresser und beeinträchtigen das Gleichgewicht in den Ökosystemen, indem sie sich den Bruch von Futterquellen undenge Nahrungskonkurrenz zu heimischen Arten vornehmen. Besonders bedrohte Amphibien sind in Gefahr, mit Waschbären als potenziellen Fressfeinden. In den letzten Jahren sind die Erlegungen von Waschbären in Deutschland erheblich gestiegen. Während im Jagdjahr 2004/2005 21.149 Waschbären erlegt wurden, waren es im Jagdjahr 2023/2024 bereits 239.162 – ein neuer Rekord mit einem Anstieg von 18% im Vergleich zum Vorjahr [Pirsch] berichtet, dass …
Insgesamt gibt es bundeslandspezifische Vorgaben zur Bejagung dieser Tiere. In Nordrhein-Westfalen etwa dürfen Waschbären nur während einer bestimmten Jagdsaison, vom 1. September bis zum 28. Februar, bejagt werden, wobei Jungtiere ganzjährig geschont werden müssen. Das Jagen in Wohngebieten ist ebenfalls verboten. Im vergangenen Jahr wurden in Nordrhein-Westfalen über 25.000 Waschbären erlegt [WDR] hebt hervor, dass …
Zukunftsausblick
Die Debatte um invasive Arten in Deutschland ist anhaltend und wird durch dramatische Vorfälle wie den in Werther zusätzlich angeheizt. Der Ratsherr Schröer fordert kreative Lösungen und ein koordiniertes Vorgehen der Stadt mit den zuständigen Jagdgenossenschaften, um dem Problem der Waschbären Herr zu werden. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen ergriffen werden und ob sie in der Lage sind, die Ausbreitung dieser Tiere zu kontrollieren, bevor noch größere Auswirkungen auf die regionale Flora und Fauna drohen.