
Der weltweite Kampf gegen Tuberkulose (TB) steht vor einer ernsthaften Bedrohung, die durch einen drastischen Einbruch bei den Entwicklungshilfegeldern verursacht wird. Laut aktuellen Berichten der Süddeutschen Zeitung ist die globale Situation alarmierend, da jährlich etwa 1,5 Millionen Menschen an dieser gefährlichen Atemwegserkrankung sterben. Trotz der Rettung von 79 Millionen Menschenleben seit dem Jahr 2000 durch frühe Diagnose und Behandlung, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass ohne dringend benötigte finanzielle Unterstützung die Lage in den ärmsten Ländern der Welt kritisch werden könnte.
Ein direkter Auslöser dieser besorgniserregenden Entwicklung sind die kürzlich eingefrorenen Milliardenbeträge von Hilfsgeldern durch die USA. Diese machen etwa ein Viertel der globalen Fördermittel für TB-Programme aus. US-Präsident Trump fror am Tag seiner Amtseinführung per Dekret Auslandshilfen für 90 Tage ein. Diese Maßnahme soll eine Prüfung der Programme auf Übereinstimmung mit der politischen Agenda des Präsidenten ermöglichen, wie Deutschlandfunk berichtete.
Zusammenbruch der TB-Programme
In insgesamt 27 Ländern droht ein Zusammenbruch der TB-Programme. Neun Staaten haben bereits Schwierigkeiten, TB-Medikamente zu beschaffen, was eine weitere Verschlechterung der öffentlichen Gesundheit zur Folge haben könnte. Aktuell stehen für die Bekämpfung von TB nur 25% der benötigten Mittel bereit, was sich auf etwa 22 Milliarden Dollar beläuft. Die WHO warnt eindringlich: Ohne ausländische Mittel wird es immer weniger Menschen möglich sein, getestet und behandelt zu werden.
Die TB-Erreger verbreiten sich durch Luftpartikel, die von infizierten Personen ausgeatmet werden. Dabei zeigen die meisten, die mit TB-Bakterien infiziert sind, keine Symptome und sind nicht ansteckend. Schätzungen zufolge ist etwa ein Viertel der Weltbevölkerung mit dem TB-Erreger infiziert, wobei nur 5% der Infizierten eine aktive TB entwickeln. Dennoch ist die Krankheit heilbar, wenn sie rechtzeitig erkannt und behandelt wird.
Erste Anzeichen und Herausforderungen
Häufige Symptome von TB umfassen anhaltenden Husten, Brustschmerzen, Schwäche, Gewichtsverlust, Fieber und Nachtschweiß. Diese Symptome können über Monate hinweg mild sein, was dazu führen kann, dass Betroffene länger keine medizinische Hilfe in Anspruch nehmen – dies erhöht das Risiko einer Ansteckung anderer. Gesundheitsdienstleister empfehlen daher, gefährdete Patienten zu screenen, um aktive TB auszuschließen. Bei Verdacht auf eine TB-Infektion sollten grundlegende Tests durchgeführt werden, um die Krankheit frühzeitig zu diagnostizieren.
Die WHO hebt die Notwendigkeit hervor, schnellere molekulare Diagnosetests als Ersttests für Personen mit TB-Anzeichen einzusetzen. Angesichts der herausfordernden Umstände ist es unerlässlich, dass die internationale Gemeinschaft zusammenarbeitet, um die Finanzierung für die TB-Bekämpfung sicherzustellen und den Fortschritt im Kampf gegen diese tödliche Krankheit nicht zu gefährden.
In Deutschland wurden bis zum 19. März 816 TB-Fälle gemeldet, was einen Rückgang im Vergleich zu 912 Fällen im Vorjahr darstellt. Diese Abnahme könnte jedoch durch die wachsenden Schwierigkeiten in der TB-Bekämpfung weltweit relativiert werden, wenn die notwendigen finanziellen Mittel nicht schnellstmöglich aufgebracht werden.