
Ein neuer Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) beschäftigt die Landwirtschaft und Tiergesundheitsbehörden in Deutschland. In einer Büffelherde im Landkreis Märkisch-Oderland, Brandenburg, wurde das MKS-Virus nachgewiesen. Diese hochansteckende Viruserkrankung betrifft vor allem Klauentiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine, aber auch zahlreiche Zoo- und Wildtiere können ernsthaft betroffen sein, berichtet SWR.
Die Entdeckung des Virus bei Wasserbüffeln wirft auch in anderen Bundesländern Fragen auf. Landesagrarminister Peter Hauk (CDU) von Baden-Württemberg erklärte, dass die Region gut vorbereitet sei, um rasch auf die Situation zu reagieren. „Wir sind wachsam und können schnell reagieren“, so Hauk, der auch betonte, dass die Landwirtschaft in Baden-Württemberg in Bezug auf Biosicherheitsmaßnahmen sensibilisiert wurde. Frühere Erfahrungen mit der Vogelgrippe und der Afrikanischen Schweinepest haben zu einem erhöhten Bewusstsein beigetragen.
Aktuelle Lage und Maßnahmen
Die Verantwortlichen für Tiergesundheit und Landwirtschaft sind alarmiert. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat bereits einen Krisenstab eingerichtet, um das Ausbruchsgeschehen zu verfolgen. Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) plant ein Treffen mit Vertretern der betroffenen Branchen und hat die Notwendigkeit betont, die MKS schnell einzudämmen. „Wir müssen entschlossen handeln, um die Ausbreitung zu verhindern“, so Özdemir.
Im Zuge der präventiven Maßnahmen wurde ein Verbot für Tiertransporte in Brandenburg bis Montag erlassen. Außerdem werden Klauentiere in Baden-Württemberg auf die Blauzungenkrankheit sowie MKS untersucht. Die aktuelle Lage wird als lokal in Brandenburg eingeschätzt, jedoch gibt es bereits Bedenken, dass das Virus auch in anderen Regionen Fuß fassen könnte.
Übertragung und Impfstoff
Die Übertragung von MKS erfolgt sowohl durch direkten Kontakt zwischen Tieren als auch durch indirekte Wege. Dazu zählen kontaminierte Futtermittel und illegal eingeführte tierische Produkte, die aus Regionen stammen, in denen MKS endemisch ist. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat den Genotyp des MKS-Virus identifiziert, was als wichtiger Fortschritt im Kampf gegen die Seuche angesehen wird. Für den Fall einer weiteren Ausbreitung kann ein Impfstoff innerhalb weniger Tage produziert werden, wie von FLI berichtet.
Trotz ihrer Gefährlichkeit stellt MKS kein signifikantes Gesundheitsrisiko für Menschen dar, da es sich um eine reine Tierseuche handelt. Pflege von Hygienevorschriften sorgt dafür, dass pasteurisierte Milch und Fleisch unbedenklich bleiben, betonen Experten. Dennoch könnte der wirtschaftliche Druck auf Landwirte erheblich sein, wenn Quarantänemaßnahmen und Einschränkungen des Tierhandels angewendet werden, was zu finanziellen Einbußen führen kann.
Die letzten größeren Ausbrüche in der EU fanden 2011 in Bulgarien statt. In Deutschland trat MKS zuletzt 1988 in Brandenburg auf. Die Tierseuche galt in Europa lange Zeit als besiegt, doch wie die aktuelle Situation zeigt, bleibt die Gefahr aufgrund illegaler Einfuhren stets bestehen. BR weist darauf hin, dass strikte Kontrollmaßnahmen und internationale Zusammenarbeit essenziell sind, um Ausbrüche zu vermeiden und zu eindämmen.