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Alarmierendes Graffiti auf Teneriffa: Kill a Tourist sorgt für Aufruhr!

Graffiti mit dem Aufruf "Kill a tourist" auf Teneriffa sorgt für Aufregung. Proteste gegen Massentourismus nehmen zu, während Einheimische um ihre Lebensqualität kämpfen.

Auf Teneriffa wurde ein beunruhigendes Graffiti entdeckt, das den Aufruf „Kill a tourist“ enthält. Der Schriftzug befindet sich an einem Gebäude im Süden der Insel und wurde ursprünglich von dem englischen Radiosender Leading Britain’s Conversation (LBC) gemeldet. Die Gruppe „Islas de Resistencia“, die sich selbst als ein Projekt zur Wiederbelebung sozialer Bewegungen auf den Kanarischen Inseln bezeichnet, teilte ein Foto des Graffitis in sozialen Medien. Ihre Instagram-Präsenz zählt mittlerweile über 14.000 Abonnenten, was auf eine wachsende Besorgnis über die Situation auf den Kanaren hinweist. Ein anonym bleibender Anwohner äußerte, dass die Lebensumstände durch den Massentourismus zunehmend schlechter für die Einheimischen werden.

Bereits im vergangenen Sommer hatten dort zahlreiche Protestaktionen unter dem Motto „Die Kanarischen Inseln haben eine Grenze“ stattgefunden. Diese zielen unter anderem auf die Begrenzung der Touristenzahlen sowie ein striktes Vorgehen gegen Ferienwohnungen. Der Massentourismus bringt nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern drängt viele Einheimische auch aus dem Immobilienmarkt und steigert die Mietpreise erheblich. Laut Schätzungen leben etwa 2,2 Millionen Menschen auf den Kanarischen Inseln, die 35 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts durch die Reiseindustrie generieren.

Proteste gegen den Massentourismus

Die Proteste auf Teneriffa sind Teil einer breiteren Bewegung, die auch auf anderen Kanarischen Inseln an Fahrt gewinnt. Aktivisten beklagen, dass wiederkehrende tourismusfeindliche Graffiti, wie etwa „Die Kanarischen Insel verteidigen sich“, ein Zeichen für die eskalierenden Spannungen zwischen Einheimischen und Touristen sind. Es gab bereits Vorfälle, bei denen Demonstranten im Oktober am Strand von Troya Urlauber bedrängten, was die Sorgen der Einheimischen noch verstärkte.

Städtische und regionale Politiker beobachten die Situation mit Sorge. Stellvertretender Bürgermeister Carlos Tarife setzt sich beispielsweise für qualitativ hochwertige Unterkünfte anstelle von All-Inclusive-Resorts ein. Die Bewegung „Canarias Se Agota“ organisiert ebenfalls Demonstrationen, um Druck auf die Regierung auszuüben für Maßnahmen gegen den Anstieg des Tourismus und den Anstieg der Mietpreise. Einheimische sind oft in einem Dilemma, da sie die wirtschaftlichen Vorteile des Tourismus anerkennen, sich aber gleichzeitig gegen dessen negative Auswirkungen wehren.

Forderungen der Protestierenden

Die Demonstranten fordern unter anderem folgende Maßnahmen:

  • Bessere Kontrolle der Vorschriften für die Vermietung von Unterkunft für Urlauber
  • Reglementierung des Kaufs von Immobilien durch Personen ohne Wohnsitz auf den Inseln
  • Einführung einer Umweltsteuer für Touristen
  • Baustopp für zwei neue Hotels auf Teneriffa
  • Mitspracherecht bei der zukünftigen Entwicklung des Tourismus

Mit rund 16 Millionen Touristen, die im Jahr 2023 die Kanaren besuchten, ist die Überlastung zu einem ernsthaften Thema geworden. Die Beliebtheit der Inseln liegt vor allem bei Urlaubern aus Großbritannien, Deutschland und den Niederlanden. Während die Kanaren für viele Urlauber ein Paradies darstellen, führt der Massentourismus zunehmend zu Konflikten und Protesten unter den Einheimischen, die sich um ihre Heimat fürchten.

In Anbetracht der zunehmenden Protestbewegungen und der steigenden Rufe nach einer drastischen Änderung der Tourismuspolitik bleibt abzuwarten, ob und wie die Regierung reagiert wird, um einen Ausgleich zwischen wirtschaftlichen Interessen und den Bedürfnissen der einheimischen Bevölkerung zu finden.

Die aktuellen Ereignisse auf Teneriffa sind somit ein Spiegelbild einer größeren Problematik, die nicht nur die Kanaren, sondern viele touristisch geprägte Regionen in Europa betrifft. Die Dissonanz zwischen den Bedürfnissen der Einheimischen und den Gegebenheiten des Massentourismus könnte den stetigen Fluss von Urlaubern in naher Zukunft ins Wanken bringen.

Für weitere Informationen zu den Protesten und der Situation auf den Kanarischen Inseln lesen Sie mehr bei t-online, Merkur und Tagesschau.

Referenz 1
www.t-online.de
Referenz 2
www.merkur.de
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
Web: 11Social: 160Foren: 38