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Alarmierende Tuberkulose-Zahlen: Sachsen und Thüringen im Fokus!

Am Welttuberkulosetag am 24. März 2025 wurden alarmierende Zahlen zur Tuberkulose in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen veröffentlicht. Steigende Infektionen und multiresistente Fälle wecken Besorgnis.

In Deutschland ist die Tuberkulose (TB) nach wie vor ein bedeutendes gesundheitliches Problem. Laut aktuellen Berichten feuert die Zahl der Tuberkuloseerkrankungen eine Debatte über die öffentliche Gesundheitsvorsorge an. In Sachsen wurden bis zum Jahr 2024 bereits 15 Tuberkulosefälle gemeldet, wobei die Stadt Dresden zuletzt drei Fälle im Umfeld einer Kindertagesstätte verzeichnete. Diese Zahlen spiegeln einen besorgniserregenden Trend wider, der nicht nur in Sachsen, sondern auch in anderen Mitteldeutschen Bundesländern zu beobachten ist.

Im Jahr 2023 wurden in Sachsen insgesamt 161 Tuberkuloseerkrankungen registriert, was einen Anstieg von 11% im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Besonders alarmierend ist die Zunahme der multiresistenten Tuberkulose, deren Anteil in Sachsen von maximal 7% auf mittlerweile 9% angestiegen ist. Dies zeigt eine besorgniserregende Entwicklung im Umgang mit dieser Krankheit.

Situation in Mitteldeutschland

Sachsen-Anhalt weist für 2024 eine stabile Zahl an Neuerkrankungen auf, die dem Niveau des Vorjahres entspricht. In den vergangenen fünf Jahren bewegte sich die Zahl der Neuinfektionen in Sachsen-Anhalt zwischen 61 und 94 pro Jahr. Die Großstädte Magdeburg und Halle (Saale) sowie der Landkreis Harz bleiben Hotspots der Tuberkulosefälle. Gleichzeitig meldete Thüringen für das erste Quartal 2024 insgesamt 18 Tuberkulosefälle, die höchste Zahl seit Beginn der Aufzeichnungen.

Die Zahlen für Thüringen zeigen, dass die Neuerkrankungen auf einem ähnlichen Niveau wie 2023 liegen. In den letzten sechs Jahren schwankte die Zahl der Neuinfektionen zwischen 59 und 87 Fällen. Weltweit hat Tuberkulose eine erschreckende Bilanz: Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert die Krankheit jährlich über 1,2 Millionen Menschenleben und die Zahl der Neuerkrankungen erreicht einen Höchststand von 10,8 Millionen.

Inzidenz und gefährdete Gruppen

Im Dezember 2023 veröffentlichte das Robert Koch-Institut (RKI) den jährlichen Bericht zur Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland. Der Bericht zeigt, dass im Jahr 2022 insgesamt 4.076 neue Tuberkulosefälle diagnostiziert wurden. Dies entspricht einer Inzidenz von 4,9 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner. Erstmals seit 2016 gab es einen Anstieg der TB-Fallzahlen um 3,5%. Betroffen sind vor allem Männer mit einer Inzidenz von 6,5 pro 100.000 Einwohner, während bei den jungen Erwachsenen im Alter zwischen 25 und 29 Jahren eine Inzidenz von 10,7 pro 100.000 festgestellt wurde.

Besonders auffällig ist, dass unter den Neudiagnosen 190 Fälle bei Kindern registriert wurden, was einer Inzidenz von 1,6 pro 100.000 entspricht. Die häufigsten Fälle traten bei Kleinkindern unter fünf Jahren auf. Der Anstieg der multiresistenten Tuberkulose macht auch hier Schlagzeilen: 2022 wurden 166 Fälle festgestellt, eine dramatische Steigerung im Vergleich zu 77 Fällen im Jahr 2021.

Diese Trends erfordern dringende Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit, insbesondere in den Regionen, die von Tuberkulose betroffen sind. Die statistische Erfassung der Tuberkulosefallzahlen erfolgt durch das RKI und wird im Epidemiologischen Bericht jeweils am Ende des Folgejahres veröffentlicht. Am Welttuberkulosetag, dem 24. März, präsentiert das RKI die statistisch erfassten Fallzahlen des Vorjahres, was die Dringlichkeit der Thematik unterstreicht.

Für ausführliche Informationen zur Tuberkulose und ihrer aktuellen Lage in Deutschland können die Berichte des RKI und der Deutschen Zentralen Tuberkulose-Kontroll-Kommission konsultiert werden: MDR berichtet, DZK informiert, RKI Übersicht.

Referenz 1
www.mdr.de
Referenz 2
www.dzk-tuberkulose.de
Referenz 3
www.rki.de
Quellen gesamt
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