
Im Jahr 2024 verzeichnete Brandenburg einen besorgniserregenden Anstieg der Ertrinkungszahlen. Insgesamt ertranken 30 Menschen, was einem Anstieg um 8 Tote im Vergleich zu 2023 entspricht, in dem 22 Personen starben. Diese Zahlen sind Teil der erschreckenden Gesamtstatistik für Deutschland, wo 411 Menschen durch Ertrinken ums Leben kamen, 31 mehr als im Vorjahr. Dies stellt den ersten Rückgang der Todeszahlen unter 400 seit 2019 dar, was DLRG-Sprecher Daniel Keip auf die steigende Zahl der Unfälle zurückführt, bei denen häufig Schwimmer ihre Fähigkeiten überschätzen und die Gefahren des Wassers unterschätzen. Besonders junge Männer zeigen dabei ein riskantes Verhalten, insbesondere an Feiertagen wie dem Herrentag, wo alkoholisierte Schwimmer oft ihre Grenzen nicht kennenlernen.
Die DLRG weist darauf hin, dass die Gefahren im Wasser nicht nur für junge Menschen bestehen. Ältere Schwimmer sind aufgrund gesundheitlicher Veränderungen ebenfalls gefährdet. Bei den Todesfällen in Brandenburg waren 21 Männer und 9 Frauen betroffen. Tragischerweise gab es ein Opfer in der Altersgruppe von 1 bis 10 Jahren, während 8 der Verstorbenen 81 Jahre oder älter waren. Erschreckend ist zudem, dass im ersten Halbjahr 2024 bereits 27 Ertrinkungsfälle registriert wurden.
Schwerpunkte der Ertrinkungsfälle
Die meisten Ertrinkungsfälle ereigneten sich in Seen, mit 15 dokumentierten Vorfällen. In Berlin ertranken 16 Menschen im Jahr 2024, 5 weniger als im Vorjahr, was einen leichten Rückgang darstellt. Die DLRG betont die Wichtigkeit von Aufklärung, insbesondere für Eltern kleiner Kinder. DLRG-Präsidentin Ute Vogt hofft, dass durch Sensibilisierung in der bevorstehenden warmen Jahreszeit die Anzahl der Ertrinkungsunfälle gesenkt werden kann. Anlässlich der steigenden Wassertemperaturen plant die DLRG spezielle Programme zur Aufklärung über Gefahren und Sicherheit im Wasser.
Schwimmausbildung und Sicherheitsmaßnahmen
Ein Schwerpunkt der DLRG liegt auch auf der richtigen Schwimmausbildung. Der Erwerb verschiedener Schwimmabzeichen belegt die Schwimmfähigkeiten und das Wissen über sicheres Schwimmen. Dazu gehört das Deutsche Schwimmabzeichen in Bronze, Silber und Gold. Allerdings ist das Frühschwimmerabzeichen (Seepferdchen) kein Nachweis für sicheres Schwimmen. Personen mit lediglich dem Seepferdchen sollten stets beaufsichtigt werden, um Unfälle zu vermeiden. Die DLRG empfiehlt zudem eine frühzeitige Wassergewöhnung für Kinder, bevor sie Schwimmabzeichen erwerben.
Die DLRG unterstreicht die Notwendigkeit, verantwortungsbewusst mit den eigenen Schwimmfähigkeiten umzugehen und die Gefahren im Wasser ernst zu nehmen. Nur durch gezielte Präventionsmaßnahmen und effektive Schwimmausbildung kann die Zahl der Ertrinkungsfälle signifikant gesenkt werden.
Für weitere Informationen und Statistiken zu Ertrinkungsunfällen in Deutschland besuchen Sie die Seiten der MAZ, der DLRG sowie der DLRG zum Thema Schwimmabzeichen.