
In Gersheim wurde bei einem Feldhasen Tularämie, auch bekannt als Hasenpest, nachgewiesen. Diese hochinfektiöse Erkrankung wird durch das Bakterium Francisella tularensis verursacht und kann sowohl Haustiere als auch Menschen gefährden. Die Gesundheitsbehörden sind alarmiert, da diese Krankheit hohe Ansteckungsgefahren mit sich bringt. Die Information über den Nachweis stammt aus einer Tierarztpraxis im Raum Blieskastel und wirft Fragen zur Sicherheit von Mensch und Tier auf.
Tularämie zählt in Deutschland zu den meldepflichtigen Tierkrankheiten. Erstmals beschrieben wurde die Erkrankung 1911 und erhielt ihren Namen nach dem Ort Tulare in Kalifornien, wo der Erreger isoliert wurde. In Europa wurde Tularämie erstmals 1931 dokumentiert. Die Erkrankung zeigt verschiedene klinische Bilder, darunter die ulzeroglanduläre Form, die besonders bei Infektionen durch Feldhasen erkennbar ist.
Ansteckungswege und Symptomatologie
Die Übertragung von Tularämie erfolgt durch diverse Wege. Dazu gehören der Kontakt zu infizierten Tieren, Zeckenstiche und sogar die inhalative Aufnahme von Erregern. In besonderen Fällen kann die Erkrankung sogar durch das Verzehren von ungenügend erhitztem Fleisch übertragen werden. Die Symptome variieren je nach Übertragungsweg: Ein Besuch im Freien oder das Jagen von Wild kann aufgrund des Kontaktes mit infizierten Tieren das Risiko erhöhen.
Die Inkubationszeit für die Krankheit liegt zwischen 1 und 10 Tagen, und ohne Behandlung hat Tularämie eine Letalität von etwa 33%. Mit entsprechender medizinischer Versorgung sinkt diese auf etwa 5%. Antibiotika, insbesondere Fluorchinolone und Tetracycline, sind die bevorzugten Behandlungsoptionen.
Öffentliche Gesundheit und Prävention
Besonders Jäger in Endemiegebieten sind gefordert, kranke Tiere mit ungewöhnlichem Verhalten zu melden und zu verhindern, dass infizierte Tiere verzehrt werden. Verendete oder kranke Feldhasen dürfen nicht einfach weggeworfen werden. Stattdessen ist eine Untersuchung durch das Institut für Veterinärmedizin in Mödling raten.
Die Ektoparasiten wie Zecken spielen eine entscheidende Rolle in der Aufrechterhaltung des Naturherdes der Tularämie. Dies betrifft insbesondere die Arten Dermacentor und Ixodes ricinus, die in Europa verbreitet sind. Die Erkrankung stellt nicht nur eine Gefahr für die Fauna dar, sondern birgt auch Risiken für die menschliche Gesundheit. Vorbeugen ist daher das A und O.
Die Berichterstattung über den Nachweis von Tularämie in Gersheim hat die Aufmerksamkeit auf die längst bekannte, aber nach wie vor gefährliche Erkrankung gelenkt. Rheinpfalz beschreibt, wie wichtig die Sensibilisierung der Öffentlichkeit hinsichtlich der potenziellen Risiken von Tularämie für die menschliche Gesundheit ist. Darüber hinaus gibt die AGES präventive Maßnahmen an, die zur Kontrolle der Verbreitung dieser gefährlichen Zoonose notwendig sind. Informatives über Tularämie und ihre Geschichte bietet zudem Wikipedia.